
Stuttgart löst Falschparker-Problem
Die Landeshauptstadt Stuttgart sieht sich insbesondere in dicht besiedelten Stadtteilen mit einer zunehmenden Anzahl an falsch parkenden Fahrzeugen konfrontiert. Daran soll sich nun etwas ändern, damit der Autoverkehr in der Stadt nicht weiter darunter leidet.
Drei Maßnahmen sollen in der Stadt zügig umgesetzt werden, um das Parken zu erleichtern:
1.) Umleitung des Fußverkehrs, damit auch Kreuzungen und Einmündungen als Parkraum zur Verfügung stehen und nicht durch Überwege blockiert werden.
2.) Eine Verbreiterung der Gehwege, wodurch auch große Kraftfahrzeuge ausreichend Platz darauf finden.
3.) Verschlankung von Rad- und Fußwegen, um das Hineinragen der Autos in den fließenden Verkehr zu reduzieren.
- Umleitung des Fußverkehrs, Entfernung des Zebrastreifens und Ertüchtigung der im Kreuzungsbereich integrierten Parkfläche.
- Längsparken: Verbreiterung des Gehwegs, damit große Fahrzeuge nicht mehr einseitig auf der Fahrbahn stehen und diese verengen.
- Querparken: Verschmälerung des Gehwegs, damit auch große Fahrzeuge vollständig in die Parklücke passen und nicht auf die Fahrbahn ragen.
Handel und Gastronomie gewinnen durch die Parkplätze direkt vor ihren Einrichtungen, da sie sich auf den überschaubaren Kundenkreis der Autofahrenden konzentrieren können. Die abgestellten Fahrzeuge sorgen zudem für eine Abschirmung gegen den zunehmenden Parkplatz-Suchverkehr. Als Nebeneffekt kann auch die Außengastronomie wegfallen, die gerade in den Sommermonaten zu einem großem Gedränge zahlender Gäste geführt hat.
- Direktes Parken vor der Lokalität schottet vor den nicht motorisierten Gästen ab und vermeidet Zusatzaufwand für Bestuhlung im Außenbereich.
- Durch Parkmöglichkeiten vor den Geschäften können sich Handel und Gewerbetreibende auf Kunden fokussieren, die per Auto anreisen.
- Ein Parkplatz vor dem eigenen Laden macht ihn attraktiv für vereinzelte Kundinnen und Kunden und hält lästige Laufkundschaft fern.
Durch Entlastungen bei der Parkraumbewirtschaftung sollen insbesondere Leute mit großen und hochpreisigen Fahrzeugen unterstützt werden. Bei ihnen ist der finanzielle Spielraum für Parkentgelt besonders schmal, da schon große Summen für Anschaffung und Betriebsstoffe aufgewendet werden müssen. Mit einem Zuschuss für Parkgebühren soll auch dieser Personengruppe die Teilhabe am regelkonformen Straßenverkehr erleichtert werden. Mit den bis zu 15 Millionen Euro aus dem Radverkehrs-Etat können allerdings nur die größten Lücken geschlossen werden.
- Parkgebühren dürfen nicht der Grund dafür sein, dass Besitzerinnen und Besitzer teurer Fahrzeuge durch falsches Parken in die Illegalität abrutschen.
- Wer Wohnraum in der Stadt schafft, darf nicht durch erschwerte Parkmöglichkeiten oder gar Strafzettel ins Ausland vertrieben werden.
- Auch Leute aus dem günstigen Umland, die in kostenintensive Fahrzeuge investieren, müssen in der Stadt gebührenfreie Parkflächen vorfinden.