Schlagwort: Fahrradstadt

  • #SucheSicherenRadweg beim Stadtradeln

    #SucheSicherenRadweg beim Stadtradeln

    Das Stadtradeln Stuttgart findet in diesem Jahr vom 5. bis zum 25. Mai statt. Mit dieser Aktion wollen die teilnehmenden Kommunen Radverkehr, Klimaschutz und Lebensqualität fördern – Ziele für die sich mehr und mehr Menschen in Stuttgart tagtäglich einsetzen. Für viele von ihnen ist das Radfahren jedoch nicht nur ein Freizeitsport oder ein zeitlich begrenztes Event, sie nutzen das Rad bereits das ganze Jahr über insbesondere als Fortbewegungsmittel in ihrem Alltag. Um diesen Radfahrenden die Möglichkeit zu bieten, am Stadtradeln teilzunehmen und gleichzeitig auf die Situation aufmerksam zu machen, mit der sie in Stuttgart tagtäglich konfrontiert werden, hat der Zweirat Stuttgart zusammen mit Kesselbambule eine Anregung von Changing Cities e. V.aufgegriffen und ein neues Team beim Stadtradeln gegründet, das für alle Radfahrenden offen ist. Der Name des Teams spiegelt in aller Deutlichkeit den Alltag von Radfahrenden in Stuttgart wider: #SucheSicherenRadweg

    Die Radwegführung in Stuttgart wird immer wieder unterbrochen. Die Radwege enden oft im Nichts und die Radfahrenden sind entweder gezwungen auf Gehwege auszuweichen, die für Radfahrende freigegeben sind: hier entstehen dann Konflikte zwischen Fußgehenden und Radfahrenden. Oder die Radfahrenden müssen sich in den Kfz-Verkehr einfädeln, dabei kommt es oft zu gefährlichen Situationen, weil Kfz-fahrende nicht damit rechnen, dass Radfahrende auf die Fahrbahn wechseln.

    Oft sind jedoch gar keine Radwege vorhanden, es werden lediglich Schutzstreifen angeboten, die Radfahrende in besonders gefährliche Situationen zwingen: sie müssen rechts genug Abstand von parkenden Kfz halten, um nicht mit sich plötzlich öffnenden Autotüren zu kollidieren, weil Kfz-fahrende nicht auf den Radverkehr achten und werden links gleichzeitig häufig von Kfz-fahrenden ohne den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,5m innerorts überholt. Auch technisch veraltete Infrastruktur, die nicht mehr dem aktuell geltenden Regelwerk entspricht, provoziert an vielen Stellen gefährliche Situationen. Eine Umgestaltung mit dem Ziel, sichere und durchgängige Wege für das Fahrrad – das flächeneffizienteste Verkehrsmittel für Tausende, die in der Stadt unterwegs sind – zu schaffen, scheitert häufig an der Priorisierung von Parkflächen im öffentlichen Raum.

    Im Dezember 2018 wurden von der Initiative Radentscheid Stuttgart 35.249 Unterschriften an Oberbürgermeister Fritz Kuhn übergeben: das Bürgerbegehren für eine bessere und sichere Radinfrastruktur in Stuttgart, für das 20.000 Unterschriften nötig gewesen wären, war erfolgreich.

    Ziel des Bürgerbegehrens war ein Bürgerentscheid über elf Forderungen, die den Radverkehr in Stuttgart besser machen sollen. Ein Rechtsgutachten, das die Verwaltung in Auftrag gegeben hatte, empfahl zwar, die Durchführung eines Bürgerentscheids abzulehnen, der Stuttgarter Gemeinderat beschloss jedoch im Februar 2019, die Landeshauptstadt auf der Basis der elf Forderungen des Radentscheids zu einer „echten Fahrradstadt“ zu machen. Dazu soll der Ausbau des Hauptradroutennetzes bis 2030 abgeschlossen sein, neue Radschnellwege und Fahrradstraßen sollen entstehen.

    Einige Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur wurden seitdem umgesetzt. Besonders hervorzuheben sind hier beispielsweise die Radfahrstreifen in der Böblinger Straße in Kaltental, die die Hauptradroute 1 deutlich sicherer und dadurch attraktiver machen. Die Zahlen an der Fahrradzählstelle Böblinger Straße sind seit Bestehen der Radfahrstreifen signifikant gestiegen.

    Insgesamt geht der Ausbau der Radinfrastruktur jedoch viel zu langsam voran. Bis 2030 bleiben nicht einmal fünf Jahre, um den Ausbau des Hauptradroutennetz abzuschließen. Um das Ziel in dieser kurzen Zeit zu erreichen, muss die Stadtverwaltung jetzt kurzfristig Interimsmaßnahmen umsetzen anstatt die Radfahrenden immer wieder mit neuen Planungen und dem Hinweis auf vorher abzuschließende Baumaßnahmen zu vertrösten.

    „Ich wünsche mir, daß ich mit dem Rad überall in Stuttgart zügig und sicher vorankomme“, sagt Anja Wenke, die sich Anfang des Jahres dem Zweirat Stuttgart angeschlossen hat und Mitglied des Teams #SucheSicherenRadweg ist, „aktuell werde ich immer wieder durch Baustellen und plötzlich endende Radwege ausgebremst. Ich sehe mich als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmerin und bin nicht bereit zu akzeptieren, dass ich zugunsten des Kfz-Verkehrs im wahrsten Sinne des Wortes an den Rand gedrängt werde.“

    „Doch warum sind wir an diesem Punkt angekommen?“ fragt sich Nisha Toussaint-Teachout von Kesselbambule und erklärt: „Jahrzehnte der konservativen Politik für eine Autostadt haben ihre Spuren hinterlassen, immer den Absatzmarkt für die großen Wagen mit Stern und Pferd im Blick. Es scheint der Stadtverwaltung wichtiger zu sein Profite abzusichern, als demokratische Entscheidungen wie den Radentscheid umzusetzen. Nun sollen erneut die Kratzer im Lack mit der Greenwashing-Kampagne Stadtradeln gekittet werden. Alle Menschen, die mit der Verkehrspolitik der Stadt nicht einverstanden sind, rufen wir auf sich dem Team #SucheSicherenRadweg anzuschließen und so ein Zeichen für eine zukunftsfähige und klimagerechte Mobilität für Alle zu setzen.“

  • Kritik an der Berichterstattung des ZDF zum Thema Falschparken

    Kritik an der Berichterstattung des ZDF zum Thema Falschparken

    Am 14. November berichtete das heute journal über die Meldeplattform für Falschparker – leider auf eine Weise, die Engagement für Verkehrssicherheit verzerrt darstellt. Der Beitrag ignorierte die realen Gefahren des Falschparkens und stellte Bürger*innen, die Missstände melden, in ein fragwürdiges Licht. Die Zustände auf unseren Straßen wurden in den Schulwegechecks der KidicalMass Stuttgart und der überwältigenden Resonanz auf die Mitmachaktion „Achtung, Schulweg!“ der Stuttgarter Zeitung dokumentiert.

    Falschparken ist keine Lappalie, sondern gefährdet Menschenleben – besonders von Kindern, Älteren und Menschen mit Behinderung. Wir fordern faktenbasierte Berichterstattung, die die Probleme und Lösungen in den Fokus rückt.

    Mehr dazu in unserem offenen Brief an das ZDF.

    Falschparker in Stuttgart

  • Fahrradstraßen steigern Attraktivität der Stuttgarter Innenstadt

    Fahrradstraßen steigern Attraktivität der Stuttgarter Innenstadt

    In Stuttgart, der Stadt des Automobilbaus, etablieren sich neben Fußgängerzonen nun auch Fahrradstraßen. Das erscheint zunächst erstaunlich, doch auf den zweiten Blick ist das nur logisch: Autos sind nicht dafür gemacht, dass wir damit in großer Zahl in engen Städten unterwegs sind, dort im Stau stehen und Parkplätze suchen, sondern sie haben ihre Stärken auf freien Überland-Strecken. In den dicht besiedelten Innenstädten ist man hingegen besser mit dem öffentlichen Nahverkehr, dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs, drei sehr flächeneffizienten und direkten Verkehrsmitteln. Damit können viele Menschen in die Innenstädte kommen, dort arbeiten, einkaufen, einkehren und ihre Freizeit verbringen.

    Die Stadt gewinnt ohne ein Übermaß an Kraftfahrzeugen auf den Straßen an Lebensqualität und bekommt mehr Platz für das, was eine Stadt ausmacht, z.B. Sehenswürdigkeiten, Gewerbe, Gastronomie, Kunst und Kultur. Gestärkter Fuß- und Radverkehr und eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln stellen die Mobilität sicher, und Parkmöglichkeiten im Umfeld ermöglichen es weiterhin mit dem Auto anzureisen, falls dieses unverzichtbar sein sollte.

    Stuttgart folgt damit dem Mobilitäts-Trend fortschrittlicher internationaler Städte, die mit einer Verkehrswende ihre Attraktivität steigern. Die Tübingerstraße und die Eberhardstraße sind erste Schritte für die Stadt der Zukunft, die es zu feiern gilt. Sie sind noch die Anfänge der Umgestaltung – freuen wir uns auf mehr!

    Fahrradstraßen – was bringen sie?

    Dies sind Vorteile von Innenstädten mit Fahrradstraßen:

    • attraktivere Straßen mit weniger fahrenden und parkenden Kraftfahrzeugen
    • bessere Sichtbarkeit und Zugänglichkeit von Geschäften, Restaurants o.ä.
    • mehr Platz für Außengastronomie und Warenauslagen
    • ein Autoparkplatz ergibt zehn Fahrradparkplätze
    • lebenswerte Gestaltung des öffentlichen Raums für Aufenthalt und Veranstaltungen
    • weniger Lärm und bessere Luft durch weniger Schadstoffe
    • kein störender Parkplatzsuchverkehr und keine Auto-Poser
    • mehr Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere für Kinder und Senioren
    • leichtere Querung der Straße
    • aktiver Beitrag zum Erreichen der Klimaziele

    Was muss man bei einer Fahrradstraße beachten?

    Laut StVO darf anderer Fahrzeugverkehr als Radverkehr sowie Elektrokleinstfahrzeuge die Fahrradstraßen nicht benutzen, außer dies ist durch Zusatzzeichen erlaubt. Es gilt für den Fahrverkehr eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, und der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Der Kraftfahrzeugverkehr muss wenn nötig die Geschwindigkeit weiter verringern. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist ausdrücklich erlaubt. Ansonsten gelten die Vorschriften über die Fahrbahnbenutzung und über die Vorfahrt.

    Quelle und weitere Informationen zu den Ge- und Verboten in Fahrradstraßen:


    Wie wirken sich Fahrradstraßen auf Handel, Gewerbe und Gastronomie aus?

    Zu den positiven Auswirkungen der Fahrradstraßen auf den Umsatz in den Innenstädten gibt es zahlreiche Artikel, Studien, Schaubilder und Videos, von denen wir hier einige zusammenstellen.

  • Eberhardstraße Stuttgart – die attraktive Innenstadt

    Eberhardstraße Stuttgart – die attraktive Innenstadt

    Die Eberhardstraße in Stuttgart ist ein fortschrittliches Konzept für die Innenstadt der Zukunft: Eine attraktive Straße mit urbanem Wohnen, abwechslungsreichen Geschäften, vielfältigen Einkehrmöglichkeiten, lebendiger Außengastronomie und zahlreichen Dienstleistungen, und mit viel Platz für die Menschen. Breite Gehwege ermöglichen entspanntes Flanieren, ohne störenden Autoverkehr und ohne zugeparkte Straßen. Als Fahrradstraße ist die Eberhardstraße Teil der Hauptradroute HRR1 in Stuttgart, die viele Kundinnen und Kunden in die Stadt bringt. Nach und nach werden die bauliche Gestaltung und das Angebot noch attraktiver werden.

    Entlang der Fahrradstraße und in den Nebenstraßen gibt es Fachhandel, Dienstleistungen, Gastronomie und Bars, aber auch städtische Verwaltungen, das Standesamt und ein Museum im Geburtshaus des Philosophen Georg W. F. Hegel. Die Straße ist geprägt von teils historischen Gebäuden, von Arkaden und großen Bäumen, die im Sommer Schatten spenden. Nördlich der Eberhardstraße liegt das beliebte Ausgehviertel rings um den Hans-im-Glück-Brunnen, südlich davon gibt es weitere Bars und Clubs. Im Westen prägt der Tagblatt-Turm die Szenerie, das erste Hochhaus der Welt in Sichtbetonbauweise und ein Wahrzeichen der Stadt.

    Durch Klicken auf die Karte kommen Sie auf eine Seite, auf der Sie auf die Logos klicken können und zu den Internetseiten der Unternehmen weitergeleitet werden.

     


    Übersicht in tabellarischer Form

     

    Alles ist zu Fuß und mit dem Fahrrad erreichbar, ausreichend Radparkplätze sind meist direkt vor dem Ziel vorhanden. Die Haltestellen „Rathaus” für Bus und Stadtbahn befindet sich gleich daneben. Wer mit dem Auto kommen möchte, parkt einfach in den Parkhäusern und Tiefgaragen in der Nähe. Neben dem Radverkehr ist die Eberhardstraße nur für die Zufahrt zu den Behindertenstellplätzen, für Taxis und zeitlich begrenzt für Lieferverkehr frei.

     

    Impressionen aus der Eberhardstraße

     

    Videos Eberhardstraße

    Eberhardstraße im Jahr 2021 (ab 0:28:00)
    Eberhardstraße im Jahr 2015, vor der Verkehrsberuhigung

     

    Kulturdenkmale und Kunst in der Eberhardstraße

    Graf-Eberhard-Bau Eberhardstraße 10, 1907–1908, Jugendstil, Karl Hengerer, mit dem
    Merkurbrunnen, 1910, Ludwig Habich
    Geschäfts- und Mietshaus Eberhardstraße 12, 1907, Karl Hengerer
    Geschäfts- und Mietshaus Eberhardstraße 14, 1906, Louis-Seize-Formen, Karl Hengerer
    Mietshaus mit Ladenlokal Eberhardstraße 43, 1700–1800, Barock
    Mietshaus Eberhardstraße 45, 1700–1800, Barock
    Geschäftshaus Schillerbau Eberhardstraße 47 und 49, 1910–1913, Neoklassizismus, Carl Heim und Jakob Früh
    Geburtshaus von Georg W. F. Hegel Eberhardstraße 53, 1400–1600 und 1775–1800, Barock (Fassade)

     

     

     

  • Stuttgart – Autostadt… Fahrradstadt… welche Stadt?

    Stuttgart – Autostadt… Fahrradstadt… welche Stadt?

    Autostadt oder Fahrradstadt – was für eine Frage… Warum schränkt man eine Stadt mit Begriffen ein?

    Genauso wichtig ist doch z.B. eine Wohnstadt, eine Arbeitsstadt und eine Kulturstadt, aber auch eine Sportstadt, eine Gastronomiestadt und eine Einkaufsstadt. In erster Linie sollte es eine Stadt für uns Menschen sein, und entsprechend sollten wir sie auch gestalten, in allen Bereichen!
    Unter den vielen Betrachtungswinkeln auf eine Stadt ist die Mobilität sicherlich ein sehr wichtiger Punkt. Dennoch braucht es keine Autostadt und auch keine Fahrradstadt, sondern eine lebenswerte Stadt, in der man vielfältig mobil sein kann, passend zum jeweiligen Bedarf und dem Umfeld. (mehr …)

  • Zahlen über Kreuzungen und Einmündungen

    Zahlen über Kreuzungen und Einmündungen

    Zu unserem letzten Bericht über den Test des ADAC (hier die Details dazu) bzgl. der „Radfahrsicherheit an Kreuzungen und Einmündungen“ wurde uns vorgeworfen, dass dort viel zu wenige Fakten enthalten seien. Natürlich geht es dabei viel um Meinungen, denn Fakten sind in solchen Lobby-Diskussionen bloß störend. Allerdings wollen wir hier mal darlegen, wie man zu der Meinung kommt, dass gerade der Radweg zum Pragsattel hoch, bzw. runter, definitiv nicht als „tendenziell positiv“ zu bewerten ist.

    Wir sind also nochmal zu diesem Radweg gefahren, der im Ergebnis des ADAC mit zwei von drei Nennungen positiv erwähnt wurde und haben uns das mal genauer angeschaut. Diese Situation wird positiv dargestellt. Dass es ein Zweirichtungsrad-& Gehweg ist, ignoriert der ADAC hier einfach. Die KFZ achten üblicherweise auf den Auto-Verkehr von links und weniger auf Fußgänger:innen und Radfahrer:innen von rechts. Wie auch, durch den Zaun und das Werbeschild ist es ja auch gar nicht möglich, nach rechts zu schauen.

    Wenn man sich überlegt, wie man dort überhaupt hinkommt, ist kurz vorher dieser Überweg. In Stuttgart selbstverständlich mit Bettelampeln ausgestattet, die nicht zusammen geschaltet sind. Hier zu sehen, dass eine Ampel grün, die andere rot ist. Das wäre nicht besonders relevant, denn es ist hier noch kein Radweg. Auf jeden Fall hat die mehrspurige Bundesstraße (hier von rechts kommend) sehr lange Grünphasen, während man dementsprechend lange bei rot auf das Fußgänger-Grün warten muss.

    Und noch etwas davor sieht man, wie man eigentlich zu diesem Radweg kommen soll. Es ist eine zweispurige Straße, der Gehweg wurde ein bisschen mit Asphalt aufgeschüttet. Ob das eine Einladung an die Radfahrer:innen sein soll, ihn doch zu benutzen, weil sie sonst den „guten Auto-Verkehr stören“? Man weiß es nicht genau. Es wäre auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, hier eine vernünftige Radinfrastruktur einzurichten, es gibt mehr als genug Platz und es ist ein wichtiger Knotenpunkt für die nördlichen Stadtteile (wie z.B. Zuffenhausen oder Stammheim) und Städte (wie Kornwestheim oder Ludwigsburg).

    Genug vom Ausflug zum Beginn des Radwegs. Wenn man also an der positiv genannten Stelle (ganz oben) weiter geht, kommt man nach wenigen Meter schon an den nächsten Überweg. Markierungen fehlen hier komplett, sowohl die Einfahrt als auch die Ausfahrt haben keine. Und es gibt wieder eine große Werbetafel, die versucht, die Aufmerksamkeit der Autofahrer:innen vom Straßenverkehr abzulenken.

    Kurz drauf dann wieder eine Ampel-Kreuzung. Man muss hier drei Ampeln überqueren, die alle mit dem gelben Bettelknopf ausgestattet sind. Die parallel fahrenden Autos haben grün, die Fahrräder und Fußgänger:innen müssen dennoch warten.
    Kurz danach dann ein weiterer Übergang. Es ist eigentlich nur die Ausfahrt des Autohauses. Allerdings haben schon viele Autofahrer:innen entdeckt, dass man diesen Parkplatz nutzen kann, um die eben beschreibene Ampel einzusparen. Wer dort öfters auf dem parallel verlaufenden Radweg fährt, kann das sicherlich bestätigen.
    Besonders brisant an dieser Ausfahrt sind die Schilder, die genau im Sichtbereich aufgestellt sind. Wenn ein Auto dort raus fahren will, kann es anrollende Radfahrer:innen überhaupt gar nicht sehen, weil sie hinter den Schildern verborgen bleiben. Wie kann man sowas planen, genehmigen und umsetzen? Und wie kann man einen Radweg mit solch einer Schwäche als „tendenziell positiv“ bewerten?

    An der anderen Seite dieses Autohauses kommt schon der nächste Überweg.
    Und schon wieder eine Kreuzung. Selbstverständlich muss dort auch wieder eine Bettelampel stehen.

    Als nächstes kommt die Waschanlage. Auch hier sind wieder riesige Werbe- und Preisschilder, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nagut, die Einfahrt ist rot angemalt.

    Die Ausfahrt ist ebenfalls rot. Allerdings sieht man hier wieder deutlich, dass Farbe nicht schützt. Selbst dieses sehr kleine Auto blockiert den Geh- und Radweg etwa zur Hälfte, während es darauf wartet, sich in den fließenden Verkehr einzufädeln. Für Radverkehr aus beiden Richtungen wird es nun schon eng, trotz dieser roten Farbe.

    Als nächstes kommt wieder ein Autohaus mit einer Einfahrt.
    Und wenn wir schon beim Autohaus sind: Dort werden die Autos inzwischen täglich im Gras geparkt. Und wenn sie mal auf den Geh- und Radweg überstehen, wird man wohl das Standard-Argument bringen, dass man als Radfahrer:in doch auch mal Rücksicht nehmen könne. Was nichts anderes bedeutet, als dass hier das Recht des Stärkeren durchgesetzt wird.
    Die zweite Einfahrt dieses Autohauses fällt zusammen mit dieser Einfahrt in die Tiefgarage des nächsten Gebäudes. Bei dieser Einmündung sind also drei Fahrspuren, die über den Geh- und Radweg führen.

    Beim nächste Gebäude wird dann noch eine Spur drauf gelegt. Jeweils zwei Spuren für die Ein- und Ausfahrt für ein Parkplatz und eine Tiefgarage.
    Besonders kritisch sind diese drei Extra-Parkplätze. Sie können nur über diesen Geh- und Radwg erreicht werden. Was der Sinn davon ist, wenn man auch den richtigen Parkplatz oder die Tiefgarage nehmen könnte, bleibt offen.

    Dann kommt die Tankstelle. Auch hier hat man eine große Preistafel und eine blaue Werbesäule, die um Aufmerksamkeit buhlen. Und der Brückenpfeiler steht so im Weg, dass man als Radfahrer:in von den ausfahrenden Autofahrer:innen auch nur schlecht gesehen werden kann.

    Aber die Autofahrer:innen haben beim Verlassen der Tankstelle nicht nur Probleme nach links zu schauen. Auch nach rechts, wo potentiell schnellere Radfahrer:innen den Berg herunter fahren, können sie nicht schauen. Dort ist ein Absatz für den Parkplatz des nächsten Autohauses.

    Und selbstverständlich hat dieses Autohaus auch wieder Ein- und Ausfahrten über den Radweg. Hier sind die ersten zwei.

    Und dann noch eine für die Tiefgarage und den Parkplatz. Der eine Satz von Pfeilen ist seit einer Baustelle nicht mehr ganz vorhanden, die Fahrrad-Piktogramme kaum noch sichtbar.

    Jetzt sind wir schon an der letzten Einmündung auf diesem Geh- und Radweg, wo auch wieder eine Werbesäule steht.

    Oben am Pragsattel angekommen, kann man sich nun überlegen, welchen Umweg man nun nimmt. Ob man rechts über vier (teilweise Bettel-) Ampeln an der U-Bahn-Station „Pragsattel“ vorbeiradeln will, wo es recht eng ist, oder ob man über drei Ampeln nach links auf die andere Straßenseite weiterfahren will.

    Wenn man nun die Ein- und Ausfahrten auf dieser 1,5km langen (besser gesagt kurzen) Strecke zählt, kommt man auf ganze sechzehn (16) Stück, dazu noch vier Ampeln. Insgesamt sind es ganze 20 Kreuzungen und Einmündungen auf dieser kurzen Strecke. Man kommt als Radfahrer:in also etwa 75m weit, bis man wieder aufpassen muss, ob man von potentiell querenden Autofahrer:innen gesehen wird.

    Ein solcher Radweg kann doch nicht als „tendenziell positiv“ angesehen und dazu noch als Positivbespiel genannt werden!

     

  • Status: Fahrrad-Garagen

    Vor recht genau einem Jahr haben wir etwas konkreter angefangen, uns um die geplanten Fahrrad-Garagen in der Stadt Stuttgart zu kümmern. Wir sammelten hunderte von Adressen, um die geplanten „Fünfer-Gruppen“ zusammen zu bekommen und kartierten sie; diese Gruppen wurden von der Stadt Stuttgart angepeilt, um solche gemeinsam genutzten Fahrrad-Garagen zu beantragen.
    Alle Details darüber gibt es im Blogbeitrag vom letzten Oktober.

    Seitdem hat OB Kuhn jedoch noch die „echte Fahrradstadt“ ausgerufen und der Gemeinderat hat auch einen Zielbeschluss dazu verfasst. Inzwischen hat die Stadt in einem Radforum mal kurz über diese geplanten Garagen gesprochen. Leider gibt es bis heute keine Details darüber, wie das Konzept konkret umgesetzt werden könnte/soll.
    Mehr Informationen liegen uns aktuell auch nicht vor.

    Genau dieses Konzept wurde bereits anderswo so oder ähnlich umgesetzt, beispielhaft seien mal diese Städte genannt:

    • in Oslo konnte man sich bis zum 28.6. dieses Jahres bewerben und jetzt werden dort verschiedenen Konzepte umgesetzt
    • in Dortmund läuft es auch schon, hier gibt es mehr Infos dazu
    • in Frankfurt ebenfalls, wie hier zu lesen ist
    • in London auch, wie dieser Tweet zeigt
    • auch aus Brüssel sind solche Tweets bekannt, hier werden die Garagen offenbar leider auf den Gehwegen gebaut

    Andere Städte bauen gleich riesige Parkhäuser für Fahrräder, wie z.B. Utrecht oder Karlsruhe.
    Wieder andere schaffen wenigstens durch Poller auf den Parkflächen Platz für Fahrradparkplätze, wie es beispielhaft hier in Lyon zu sehen ist.

    Stuttgart hat bis jetzt lediglich zwei mal zwei Bügel für Lastenräder (hier zwei Bilder) und einen kleinen Fahrrad-Parkplatz vor dem Cafe Babel. Und hier und da mal noch ein paar Radbügel auf Gehwegen und in Fußgängerzonen. Also nichts, was dem Anspruch einer Fahrradstadt gerecht wird.

  • Gleichberechtigung?

    Gleichberechtigung?

    Bei den Diskussionen in Stuttgart zur Aufteilung des Verkehrsraums kommt meist früher als später das Argument, dass man den Radverkehr bloß nicht bevorzugen dürfe. Selbst diese Ansicht ist mehr als fraglich, wird aber so meist kommentarlos hingenommen. Viele Städte versuchen schon seit Jahren dem Radverkehr (und nebenbei auch dem Fußverkehr) seinen Platz zu geben und schränken dafür den MIV (motorisierten Individualverkehr) ein. Das funktioniert nach ersten Widerständen immer sehr gut. Auf diese Erfahrungen will die Stadt Stuttgart jedoch nicht bauen, sie zementiert weiterhin den Status Quo: einen durchwegs stark bevorzugten MIV – bei jeder sich bietenden Gelegenheit!

    Hier nur mal zwei Beispiele: Im Westen gibt es die Rötestraße. Dort wird dem Fußverkehr deutlich gemacht, dass er für die Stadt einfach nichts bedeutet und sich (wie so viel anderes) den parkenden Autos unterzuordnen hat. Während die meisten der dort parkenden Autos auf der Straße stehen, hat die Stadt zwei Parkplätze zur Hälfte auf den Gehweg eingezeichnet. Das oft gehörte Argument „Parkdruck“ greift hier nicht, da die Parkplätze auch problemlos auf der Straße sein könnten. Außerdem ist es in einer Stadt, wo die Zulassungszahlen für übergroße SUVs ständig stark steigen, hinfällig. An dieser Stelle sowieso, weil an der nächsten Kreuzung, etwa 100m weiter, ein Parkhaus mit freien Stellplätzen ist.

    offizielle Gehwegparkplätze
    offizielle Gehwegparkplätze im Stuttgarter Westen zum Nachteil des Fußverkehrs

    Ein anderes Beispiel, diesmal für (bzw. gegen) den Radverkehr, am Neckartor. Wenn man aus dem Park kommt, steht man an dieser Bettelampel und die Führung geht nach links. Dort kommt man jedoch im Gegenverkehr der dreispurigen Neckarstraße an und muss sich auf der kleinen Insel (beim grünen Blitz) aufstellen. Mit zwei Lastenrädern oder fünf bis sechs normalen Rädern ist diese Insel voll. Dann müssen sich die Radfahrer*innen in den Gegenverkehr oder auf die Straße stellen. Und das in einer Stadt die nach offiziellen Aussagen einen deutlich steigenden Radverkehrsanteil will und dies hier eine Abzweigung von der sogenannten Hauptradroute 1 ist. Auf dieser Insel gibt es keine Bettelampel, sie gibt einfach so nur bei jedem zweiten Umlauf dem Radverkehr grün, damit er endlich auf die nächste Insel rollen kann. Bei den zwei gelben Blitzen ist dann ein Bettelknopf, mit dem man hier grün anfordern muss.

    Ampelführung am Neckartor
    Ampelführung am Neckartor mit deutlichem Nachteil für den Radverkehr

    Drei Ampeln und mehrere Ampelumläufe später hat man dann diese Kreuzung überquert, die jede*r Autofahrer*in problemlos mit einer Ampel und langen Grünphasen auf drei Spuren in jeder Richtung passiert.

    Würde man in der Stadtverwaltung den Radfahrer*innen nicht immer das Gefühl geben müssen, dass sie Verkehrsteilnehmer dritter Klasse sind, könnte man das natürlich besser machen: Einen roten „Schutzstreifen“ (der natürlich nicht schützt, aber eben euphemistisch so heißt) direkt in die korrekte Spur aufmalen. Und dann die Ampel beim gelben Zickzack so umprogrammieren, dass der Radverkehr hier in einem Zug durchkommt. Da dies jedoch eine unmögliche Aufgabe ist, selbst für den selbsternannten „Ampelgott“, der bei der Stadt Stuttgart arbeitet, wäre die Alternative, an dieser Stelle vor der Ampel wenigstens Haltebügel anzubringen. Somit müssten die Radfahrer*innen dort wenigstens nicht absteigen.

    Dies sind nur zwei von vielen, vielen Beispielen aus der ganzen Stadt, wo Rad- und Fußverkehr systematisch benachteiligt werden. Etwas drastischer ist es bei „Radfahren in Stuttgart“ ausgedrückt: Verarschen kan ich mich selber!
    Wie man bei einer solchen Infrastruktur auch nur ansatzweise von der Bevorzugung des Rad- oder gar Fußverkehrs reden kann, leuchtet uns überhaupt nicht ein!

  • Hauptradroute 1 beim Landtag

    Hauptradroute 1 beim Landtag

    Vor Kurzem wurde der Behelfs-Radweg auf der Westseite des Landtages wieder zur Wiese zurückgebaut und die ursprüngliche Routenführung wieder hergestellt. Sie ist nun wieder auf der anderen Seite des Landtages. Dieser Radweg hat eigentlich nie richtig funktioniert. Obwohl das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart dort täglich stand, liefen immer Fußgänger*innen auf diesem Weg und es wurde all die ganzen Jahre nicht ein einziger davon jemals mit einem Ordnungswidrigkeits-Bußgeld verwarnt.

    Als Radfahrer*in in der selbsternannten „Fahrradstadt Stuttgart“ wundert man sich über diese Führung doch sehr. Manche Bürger*innen, die noch nicht so lange in Stuttgart sind, kennen diesen Weg nicht mal. Nebenbei gesagt: Es ist nicht irgendein Feld- und Wiesen-Touristenradweg. Nein, es ist vielmehr die Hauptradroute 1 – die einzige, überwiegend fertig gestellte Hauptradroute hier in der Großstadt Stuttgart.

    Schon die Anfahrt zu diesem Stück Radweg ist abenteuerlich. Man muss über eine miserable Oberfläche mit Baumwurzeln, schief stehende Platten und fehlenden Steinen im Kopfsteinpflaster klar komme und die recht engen und schlecht einsehbaren Kurven um den Akademiebrunnen nehmen.
    Dann ist man auf dem wieder eröffneten Weg, auch hier ist Kopfsteinpflaster. Das passt nicht so recht zu einem Radweg.

    Kopfsteinpflaster so weit das Auge sieht
    Kopfsteinpflaster so weit das Auge sieht

    Nicht nur das Kopfsteinpflaster ist hier zu beklagen, auch die Schächte, die deutlich unter dem Nieveau der Oberfläche liegen, sind nicht Fahrrad-freudlich angelegt.

    Gullydeckel mitten auf der Fahrbahn
    Gullydeckel mitten auf der Fahrbahn

    Inzwischen merkt man auch, dass nicht nur das Kopfsteinpflaster an sich hier das Problem ist. Es ist vor allem der Zustand des Pflasters. Es sind sehr viele Steine kaputt oder schlicht zertrümmert.

    ein paar Steine im Pflaster sind kaputt
    ein paar Steine im Pflaster sind kaputt

    Oder sie fehlen gar komplett, was ziemliche Lücken hinterlässt.

    andere Steine fehlen im Pflaster komplett
    andere Steine fehlen im Pflaster komplett

    Mitten drin auf dem kurzen Stück sieht man eine weitere Baustelle. Wir sind keine Bauingenieure*innen, aber es sieht doch stark danach aus, dass hier eine weitere Querung über die Hauptradroute gebaut wird; mit High-Tech Pollern, die versenkbar zu sein scheinen.

    neuer Überweg mit High-Tech-Pollern
    neuer Überweg mit High-Tech-Pollern

    Ein paar weitere Meter im Verlauf kommt noch das für Stuttgart offensichtlich obligatorische Stück Schotter. Es ist zwar nur einen guten Meter lang, aber man fragt sich doch, was das nun schon wieder soll?

    noch ein Stückchen Schotterpiste
    noch ein Stückchen Schotterpiste

    Das Highlight ist dann eine mehrere Zentimeter hohe Bordsteinkante quer über den kompletten Radweg. Solange man das kennt und ein entsprechendes Fahrrad mit korrekt aufgepumpten Reifen hat, ist das nicht so schlimm. Hat man gerade mal etwas zu wenig Druck auf den Reifen, könnte man sich hier problemlos ein Durchschlags-Plattfuss („Snakebite“) zuziehen. Kinder in Lastenrädern, Anhängern oder Kindersitzen werden hier hart durchgeschüttelt.

    eine mehrere Zentimeter hohe Kante
    eine mehrere Zentimeter hohe Kante

    Am Ende dann noch ein Schild, das eindeutig besagt, dass das hier eben wirklich die Hauptradroute 1 („HRR 1“) war. Jetzt muss man nur noch die Ausfahrt des Landtags-Parkplatzes/Tiefgarage queren. Man sieht selbst nichts, weil dort das Kassenhäuschen direkt in der Sichtachse steht. Außerdem steht dort eigentlich immer ein Falschparker; es wäre ja nicht Stuttgart, wenn man Bilder ohne solche Falschparker machen könnte. Stichwort: #Stuttgartparktfair

    Gegenverkehr auf der Parkplatz-Ausfahrt
    Gegenverkehr auf der Parkplatz-Ausfahrt

    Auch von der Gegenrichtung aus ist man als Radfahrer*in natürlich nicht von den ausfahrenden Autos zu sehen. Abgesehen von den nicht einsehbaren Sichtbeziehungen ist der Fokus der Autofahrer*innen vermutlich eher beim Autoverkehr der achtspurigen Straße, auf den sie sich hier einfädeln wollen.

    absolut keine Sicht auf der Radweg
    absolut keine Sicht auf der Radweg

    Fährt man dann als Radfahrer*in bei Regenwetter auf der Hauptradroute weiter, muss man gut aufpassen, nicht auf dieses Metallgitter zu kommen. Das ist sehr rutschig, wenn die Oberfläche nicht ganz trocken ist und mal kann dann sehr einfach stürzen.

    super rutschige Gitter oder super holpriges Kopfsteinpflaster
    super rutschige Gitter oder super holpriges Kopfsteinpflaster

    Alles in allem kann man sagen, dass dieses Stück Radweg sehr weit weg von irgendwelchen Qualitätsstandards und einer Hauptradroute absolut unwürdig ist.
    Und ist zwar nicht so recht klar, wer hierfür jetzt zuständig ist. Aber sowohl das Land Baden-Württemberg versucht sich als „Fahrrad-freundlich“ zu positionieren, als auch die Stadt Stuttgart, die mit dem Zielbeschluss zu den Forderungen des Radentscheids jetzt sogar eine „Fahrradstadt“ werden will.

    Wie mit einer solchen grundsätzlich positiven Ausgangslage dann trotzdem eine solch miserable Lösung zustande kommen kann, bleibt ein Geheimnis!

  • Neckartor-Baustelle, Teil 2

    Neckartor-Baustelle, Teil 2

    Mit dieser katastrophalen Baustelle verhält es sich ein bisschen wie mit diesem Sprichwort, dass man nicht hinschauen kann, aber halt auch nicht wegschauen.
    Daher haben wir die Baustelle nochmal besucht und tatsächlich Änderungen festgestellt.

    An der Sperrbake ist nun mit Kabelbindern ein laminiertes Schild mit einem Fahrrad drauf und dem Spruch „Bitte Unterführung benutzen“ angebracht. Als erfahrene Baustellen-Radler fragen wir uns noch, ob das jetzt wirklich in die Unterführung gehen soll. Dort ist, wie wir schon gesehen haben, ja ein viel zu schmaler und zu steiler Gehweg.

    Unterführung, zum Ersten
    Unterführung, zum Ersten

    Und tatsächlich! Die Stadt (oder war es jemand anderes?) hat hier nochmal ein solches Schild angebracht. Jetzt allerdings mit dem Pfeil in die andere Richtung, direkt auf den Gehweg.

    Umleitung, tatsächlich auf dem Gehweg
    Umleitung, tatsächlich auf dem Gehweg

    So sieht also eine Verbesserung der miserablen Situation aus. Weder als Radfahrer*in noch als Fußgänger*in fühlt man sich so von der Stadt ernst genommen.
    Offenbar ist der KFZ-Verkehr das einzige, was in dieser Stadt zählt.