Kategorie: Infrastruktur

  • Toronto: Umsatzsteigerung nach Streichung von Parkplätzen

    In der kanadischen Metropole Toronto wurde jahrelang für den Radweg entlang einer großen Hauptverkehrsstraße gekämpft. Als 2016 dann endlich 136 Parkplätze auf einem 2,4km langen Stück der Bloor Street entfielen, wurde vom Handel und den Restaurants Umsatzeinbußen befürchtet. Allerdings ist das Gegenteil passiert. Es kamen mehr Kunden, die dazu noch mehr Geld ausgaben. Vergleiche mit ähnlichen Straßen zeigten, dass die Umsatzsteigerung dort geringer ausgefallen ist.

    Bei der Welt kann man die Nachricht dazu lesen, es gibt auch einen Link zur wissenschaftlichen Studie, die zu dem Schluss kam, dass dieser Radweg einen neutralen bis positiven Effekt auf die lokalen Geschäfte hat.

  • Wien: Lückenschluss des Wiental-Radweges

    Die österreichische Hauptstadt Wien arbeitet daran, den Wiental-Radweg zu vervollständigen. Es gab offenbar vier Alternativen, die geprüft wurden, um dies umzusetzen. Es wurde die Variante gewählt, bei der zwar 60 Parkplätze entfallen werden, jedoch keine Spuren für den Autoverkehr. Die entfallenen Parkplätze sollen anderweitig bereit gestellt werden.

    Neben dem Ziel, diese Lücke im Radwege-Netz zu schließen ist eine weitere Motivation, den Radfahrenden einen Umweg zu ersparen, bzw. sie davon abzuhalten, den dortigen Gehweg zu benutzen.

  • Sydney: temporäre Spielstraßen

    In der australischen Großstadt Sydney gibt es Pläne, bestimmte Straßen zeitweise für den Autoverkehr zu sperren. Sie sind damit zugänglich für Kinder, die den neu gewonnenen Raum zum Spielen und Toben nutzen können. Im Frühjahr, bzw. deren Winter, soll mit den Tests dieser temporären Spielstraßen begonnen werden.

    Im Artikel ist zu lesen, dass es Regelungen für diese Straßen gibt (sie dürfen z.B. nicht an einem Park sein) und dass während der Zeit keine „kommerziellen Aktivitäten“ erlaubt sind.

  • Auckland: Lightpath, neue Radnetz-Verbindung

    In der neuseeländischen Stadt Auckland wurde ein neuer Radweg errichtet. Er wird Lightpath genannt (hat auch eine eigene Wikipedia-Seite) und sticht sowohl durch sein nächtliches Beleuchtungskonzept, wie auch durch den pinken Belag heraus. Er ist eine gut zu fahrende Verbindung zwischen verschiedenen Stadtteilen, die vorher aufgrund von großen Autobahn-Schneisen eigentlich gar nicht für Radfahrer*innen verbunden waren.

    Dieser Radweg hat schon ein paar internationale Design- und Architektur-Preise gewonnen, was man auf den Bildern in diesem Artikel auch gut nachvollziehen kann. In der offiziellen Meldung der Stadt kann man lesen, dass das Projekt 18Mio NZ$ gekostet hat und es damit nur ein kleiner Teil des 200Mio NZ$-Etats ist, den die Stadt in den folgenden drei Jahren für den Radverkehr eingeplant hatte.

  • London: wieso Tempo 30 Zonen erfolgreich sind

    Ein Vergleich mit Londons Tempo 30 Zonen (bzw. 20 mph) im Vergleich zu den bestehenden Zonen in New York zeigt, dass es Unterschiede gibt. Es reicht nicht einfach nur aus, ein Schild und einen „stillen Polizisten“ (speed humps) aufzubauen, wie es in New York aktuell üblich ist, sondern man sollte noch weitere Maßnahmen einrichten, damit die Zone mit reduzierter Geschwindigkeit auch erfolgreich wird und effektiv Verkehrsunfälle verhindert. London hat dazu noch weitere bauliche Maßnahmen ergriffen, wie erhobene Gehwege und Kreuzungen, Gehweg-Verbreiterungen, Fußgänger-Inseln, Verkehrsinseln, kleine Kreisverkehre und weiteres.

    In New York hat man nun von London gelernt und will die Straßen dort auch mit diesen Maßnahmen sicherer machen, schreibt das Streetsblog.

  • Salt Lake City: Umsatzerhöhung nach Erstellung von Radwegen

    In der US-amerikanischen Stadt Salt Lake City wurde ein geschützter Radweg erstellt. Dazu kamen weitere Maßnahmen, wie verbesserte Fussgänger-Übergänge, farbliche Gehwege, große Beete mit Pflanzen, etc. Aufgrund dieses Umbaus der Straße stieg der Umsatz dort um 8,8% – verglichen mit lediglich 7% in anderen Teilen der Stadt.

    Mehr als die Hälfte der Geschäftsleute an der umgebauten Straße befürwortet diesen Umbau im Nachhinein, lediglich 20% finden es nicht so gut. Mehr Infos darüber und Bilder davon gibt es in diesem (englischen) Artikel.

  • Trondheim: Fahrrad-Lift

    In der norwegischen Stadt Trondheim wurde bereits 1993 ein Fahrrad-Lift gebaut. Auf einer Strecke von 130m wird damit eine Steigungen von bis zu 18% überbrückt. Laut der zugehörigen Wikipedia-Seite ist es dort bis heute zu keinem einzigen Unfall gekommen. Die Fahrten sind seit dem Umbau 2012/2013 frei. Wenn man nach dem bisherigen Namen „Trampe“ oder der heutigen Bezeichnung „CycloCable“ sucht, findet man einige Berichte darüber im Internet.

    Die Stadt bewirbt es auch als Sehenswürdigkeit auf der Tourismus-Seite und natürlich gibt es Videos darüber.

    In Stuttgart hingegen legt man immer wieder die Hände in den Schoß und meint dann resignierend, dass man „wegen der Berge“ nicht Radfahren könne (was jedoch spätestens seit der Erfindung der Gangschaltung, leichten Alu-Rahmen und natürlich der Elektrifizierung der Fahrräder nur noch Quatsch ist).

  • Hagen: mehr Geld für Radwege

    Die Stadt Hagen wurde beim ADFC Fahrradklimatest im Jahr 2017 letzte Großstadt. Sie haben einen Radverkehrsanteil von lediglich 3%. Daher wurde nun ein Plan erstellt, bei dem in den nächsten zehn Jahren fast 20 Millionen € in Radwege investiert werden sollen. Neue Straßen sollen immer einen eigenen Radweg bekommen und es soll keine kombinierten Rad- & Fußwege mehr geben.

    Im Artikel beim WDR kann man jedoch nicht rausfinden, ob dieses Geld zusätzlich zu bestehenden Radverkehrsposten eingeplant ist oder wie groß das zukünftige Radwege-Netz werden soll. In einem Artikel der WAZ wird der Baudezernent zitiert, dass es „verglichen mit dem, was wir für Straßenbau ausgeben, eine kleine Summe ist“.

  • Rotterdam: temporäre Radabstellplätze

    In der niederländischen Stadt Rotterdam werden temporäre Fahrrad-Abstellplätze auf ihre Akzeptanz getestet. Es fehlt an vielen Stellen an sicheren Radabstellplätzen, aber bevor neue gebaut werden, testet die Stadt zuerst mal, ob an diesen Stellen diese Plätze überhaupt angenommen werden und ob die Bewohner und Geschäfte damit zufrieden sind. Wenn das der Fall ist, wird an der getesteten Stelle dauerhaft ein Fahrrad-Parkplatz eingerichtet.

    Man kann in dem (englischen) Artikel lesen und auf den Bilder auch sehen, dass diese temporären Lösungen zwar nicht besonders schön sind – aber dafür sehr günstig und in kürzester Zeit einzurichten. Damit haben sie auch einen Innovationspreis gewonnen.

    Und hier in Stuttgart wird im Gegensatz dazu schon seit über einem Jahr überlegt, wie man es wohl hinkriegen könnte, seinen sehr stark daran interessierten Bewohner*innen Fahrrad-Garagen bereit zu stellen.

  • Meerssen: Priorität für Radweg

    In der niederländischen Stadt Meerssen wurden die Radschutzstreifen an beiden Seiten einer Straße so konstant breit gemacht, dass es für jede/n offensichtlich ist, wer hier die Priorität hat: Radfahrer*innen. Diese Streifen dürfen von Autos zwar überfahren werden, jedoch nur, wenn sich aktuell kein*e Radfahrer*in darauf befindet.

    Beim Spiegel ist zu lesen, dass damit in Meerssen auf die Spitze getrieben werde, was viele Stadtplaner auch in Deutschland schon längere Zeit fordern: dass die Straße zwischen den Verkehrsteilnehmern neu [und gerechter] verteilt werden muss.