Kategorie: Neues ausprobieren

  • Linz: Grüne Welle für Radfahrer*innen

    In Linz ist ein Pilotprojekt gestartet, das eine grüne Welle für Radfahrer*innen an bestimmten Straßen einrichten wird. Aktuell ist es geplant, dass die Radfahrer*innen mit einer Smartphone-App ihren Standort und Geschwindigkeit an die Ampeln melden müssen, damit es funktioniert.

    Der Verkehrsstadtrat wird in diesem Artikel mit dem Satz zitiert, dass „Radfahrer lange wie Stiefkinder behandelt wurden. Das gehört abgeschafft.“

  • Rotterdam: Regensensoren an Ampeln

    In Rotterdam gibt es Ampeln, die mit Regensensoren ausgestattet sind. Falls diese feststellen, dass es regnet, werden Radfahrer*innen an den Ampeln bevorzugt behandelt. Der Hintergrund ist, dass ein*e Autofahrer*in vom Wetter außerhalb nichts mitbekommt, der*die Radfahrer*in jedoch schon.

    Das ist jedoch nur eine von 40 Maßnahmen, die die Stadt Rotterdam ergriffen hat, um das Radfahren noch weiter zu fördern, wie in diesem Artikel von 2015 zu lesen ist.

  • München: Polizei will Falschparker stärker kontrollieren

    Nach vielen Protesten, u.a. unter dem Hashtag #runtervomRadweg, hat die Münchner Polizei inzwischen reagiert. Sie plant jetzt, etwas häufiger die gemeldeten Falschparker zu kontrollieren und Falschparker-Hotspots zu überwachen.

    Negativ am Artikel ist anzumerken, dass Radfahrer*innen recht unseriös „Strampler“ genannt werden und dieses Fehlverhalten als „dreist“ bagatellisiert wird.

    Stuttgart hingegen rief im Herbst 2018 eine erneute Kampagne aus, die lediglich an das Unrechtsbewusstsein der Falschparker*innen appelliert, genannt #StuttgartParktFair. Wohl wissend, dass sie das zwei Jahre zuvor schon mal machten und scheinbar keinen Erfolg damit hatten. Privatanzeigen verfolgt die Stadt Stuttgart nur in sehr speziellen Sonderfällen, wurde uns zugetragen.

  • Wien: Pilotprojekt von Auto-freien Schulstraßen

    Im Wiener 2. Bezirk ist im Herbst 2018 ein Projekt gestartet, bei dem die Zufahrt zu einer Schule jeden Morgen zwischen 07:45 und 08:15 gesperrt wird. Das wird einhellig vom Elternverband begrüßt. Das ganze Pilotprojekt sollte acht Wochen dauern und danach auf seine Wirkungen untersucht werden.

    In diesem Artikel (oder auch diesem) kann man auch lesen, dass es bereits seit mehr als 20 Jahren eine solche Auto-freie Schulstraße in Bozen gibt. Dort hat sich die Anzahl der auf dem Schulweg verletzten Kinder seitdem mehr als halbiert.

    In Stuttgart ist im Dezember 2017 ein zweijähriges Mädchen in der Nähe einer Schule von einem Auto getötet worden, und bis heute ist weder dort noch an einer anderen Schule oder KiTa in Stuttgart etwas für die Sicherheit der Kinder gemacht worden.

  • Memphis: wöchentliche Radtouren durch die Stadt

    In Memphis hat eine Gruppe engagierter Bürger eine regelmäßige Radtour durch die verschiedenen Teile der Stadt organisiert. Es sind alle eingeladen und daher sind u.a. auch Kleinkinder dabei. Die Ziele der Ausfahrten sind das gegenseitige Kennenlernen und den Menschen beizubringen, dass körperliche Bewegung – besonders eben Radfahren – Spaß macht. Falls jemand Bekannte in der Gegend hat, diese Gruppe hat auch eine eigene Seite.

    Im Artikel wird auch darauf eingegangen, dass unter anderem durch dieses Engagement die städtische Infrastruktur für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen verbessert wurde.

    Als Stuttgarter*in schaut man verwundert in die USA, weil es dort offensichtlich problemlos möglich ist, ganz ohne Anmeldung in einer Gruppe Fahrrad zu fahren, ohne von der Polizei gestoppt zu werden.

  • Toronto: Fahrrad-Abstellmöglichkeiten per App melden

    Die Stadt Toronto arbeitet mit digitalen Bürgerinitiativen zusammen. Das Ziel ist, eine App zu entwickeln, mit der die Bürger*innen Stellen melden können, an denen es zu wenige Fahrrad-Abstellmöglichkeiten gibt, oder wo kaputte Abstellanlagen sind oder durch vermutliche Fahrradleichen blockiert sind. Sie heißt BikeSpace und dazu gehört auch eine eigene Webseite.

    In der Pressemitteilung der Stadt ist auch zu lesen, dass diese App hohe Datenschutz-Grundsätze hat, es werden keine persönlichen Daten erhoben oder gespeichert und die Zusammenarbeit mit den „tech talents“ wird ausdrücklich gelobt.

  • Utrecht: Geschwindigkeits-Empfehlung vor Ampel

    In der niederländischen Stadt Utrecht gibt es eine gefährliche Kreuzung. Um sie zu entschärfen, wurde davor eine Säule angebracht, die mit Radar-Technologie Radfahrer*innen erkennt und deren Geschwindigkeit misst. Anhand der Geschwindigkeit und der Zeit, bis die Ampel wieder grün schaltet, wird ein Symbol angezeigt, um den/die Radfahrer*in zu verleiten langsamer oder schneller zu fahren. Das System nennt sich Flo und ist der Nachfolger einer im Boden eingelassenen LED-Lichterkette.

    In dem Artikel kann man lesen, dass dieses System für die Radfahrer*innen durchaus motivierend ist (neudeutsch: Gamification) und es die lästigen Stopps deutlich reduziert, bei denen man den ganzen selbst gewonnenen Schwung wieder verliert. Andere Städte in den Niederlanden (Eindhoven und Antwerpen) planen ebenfalls, dieses System zu testen.

  • Tokio: kein Auto ohne Parkplatz

    In der Metropole Tokio kann man nur dann ein neues Auto zulassen, wenn man nachweisen kann, dass man auch einen Parkplatz dafür hat. Dies wird dadurch unterstützt, dass dort auch radikal abgeschleppt wird.

    Selbst in dem Artikel von 2013 wurde schon davon gesprochen, dass ein Parkplatz dort rund 400€ pro Monat kosten kann.

    Die Stadt Stuttgart lässt sich hingegen von Falschparker*innen jedoch auf der Nase herumtanzen und startet eine wirkungslose Kampagne, um dies Thema ins Bewusstsein zu kriegen, nach der nächsten.

  • Calgary: neue Brücke ohne KFZ-Verkehr

    In der viertgrößten kanadischen Stadt, Calgary, am Fuß der Rocky Mountains, wurde eine neue Brücke über den Bow River gebaut. Diese sollte von Anfang an für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vorbehalten und etwas „Schönes“ sein. Da aufgrund dieser Brücke, die Peace Bridge genannt wurde, das Aufkommen von Radfahrer*innen stark angestiegen ist, wurde im Downtown-Bereich noch ein temporäres Netz von geschützten Radstreifen angelegt. Weil sich die Anzahl der Radfahrer*innen sofort nach deren Eröffnung vervierfachte, sind diese inzwischen auch fest installiert.

    Im (englischen) Artikel wird auch herausgestellt, dass alleine mit dieser Brücke das erste Mal ein Bewusstsein für Architektur und auch für die Belange von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen hergestellt wurde. Es gibt jetzt schon drei weitere Brücken in Calgary, obwohl – wie so oft bei solchen Projekten – anfangs viele Kritikpunkte eingebracht wurden, von denen sich jedoch keiner bestätigte.

  • Halifax: Wohnungen speziell für Radfahrer*innen

    In der kanadischen Stadt Halifax entsteht ein Wohnprojekt im angesagten Stadtteil „North End“, das speziell für radfahrende Mieter*innen ausgelegt ist. Neben genügend Abstellplätzen für Fahrrädern, die dazu auch noch sicher sind, gibt es u.a. noch eine Selbsthilfe-Werkstatt und eine gute Anbindung an das bestehende Radweg-Netz.

    Auf der Seite des Projektes steht jedoch nicht, was diese Wohnungen kosten oder wie man an sie kommt. Interessant sind aber die Walkability-, Transit- und Bike-Scores auf dieser Seite, auch wenn Deutschland noch ein „unsupported country“ ist.