Kategorie: 100 Städte

  • Hagen: mehr Geld für Radwege

    Die Stadt Hagen wurde beim ADFC Fahrradklimatest im Jahr 2017 letzte Großstadt. Sie haben einen Radverkehrsanteil von lediglich 3%. Daher wurde nun ein Plan erstellt, bei dem in den nächsten zehn Jahren fast 20 Millionen € in Radwege investiert werden sollen. Neue Straßen sollen immer einen eigenen Radweg bekommen und es soll keine kombinierten Rad- & Fußwege mehr geben.

    Im Artikel beim WDR kann man jedoch nicht rausfinden, ob dieses Geld zusätzlich zu bestehenden Radverkehrsposten eingeplant ist oder wie groß das zukünftige Radwege-Netz werden soll. In einem Artikel der WAZ wird der Baudezernent zitiert, dass es „verglichen mit dem, was wir für Straßenbau ausgeben, eine kleine Summe ist“.

  • Ottawa: Radwege-Planer mit zusätzlichen Optionen

    In der kanadischen Hauptstadt Ottawa wurde ein Radrouten-Planer von den Bürgern entwickelt. Das besondere an diesem Tool ist jedoch, dass es hierbei zusätzliche Optionen gibt, bei denen man z.B. den Verkehrsstress der verschiedenen Straßen sehen kann. Die Initiative hat jede Straße in vier Kategorien eingeteilt, womit man Routen „Suitable for Children“ bis hin zu „High Stress“ auswählen kann. Eine andere Karte zeigt alle Stellen der letzten Jahre, wo Unfälle passiert sind. Auch gibt es ein eigene Karte fürs Radfahren im Winter und noch weitere.

    Diese Karten sind auf der Seite von Bike Ottawa zu sehen, sie werden auch von der Initiative Slow Ottawa unterstützt. Sie sind OpenSource und basieren teilweise auf offenen Daten, falls es Stuttgarter*innen gibt, die so etwas mal nachprogrammieren wollen.

  • Seoul: Umgestaltung von Autobahn zu Park

    Eine Autobahn durch die Stadt Seoul wurde komplett als Fußgängerzone umgestaltet. Nicht nur wurden die Autos dort ausgesperrt, es wurde ein innovatives Lichtkonzept für die Nächte erdacht und umgesetzt, zusätzlich dazu gibt es noch jede Menge Pflanzen, die sich so nebenbei für eine bessere Luft kümmern.

    Es heißt daher auch Skygarden, ist knapp 1km lang und wird laut diesem Artikel sehr gut von den Bewohnern angenommen.

  • Hamburg: Superblocks in Ottensen

    Der Hamburger Stadtteil Ottensen will, nach dem Vorbild aus Barcelona, nun auch das Konzept der Superblocks umsetzen. Dies sieht vor, dass der Durchgangs-Autoverkehr gestoppt wird, während der Fuß-, Rad- und öffentlicher Nahverkehr deutlich ausgebaut wird.

    Dazu hat sich eine eigene Bürger-Initiative gegründet (Artikel dazu), die auch mit dem ADFC, VCD Nord und weiteren Vereinen zusammenarbeitet.

  • Gent: Auto-freie Innenstadt

    Am 3. April 2017 trat der Mobilitätsplan der belgischen Stadt Gent in Kraft. Dazu gehört, dass das Zentrum quasi Auto-frei wurde. Nur noch Anwohner und Handwerker sind erlaubt, Lieferverkehr nur noch vormittags. Das Ergebnis ist, dass die Autonutzung in der Stadt um 12% gesunken ist, der Radverkehrsanteil jedoch um 25% gestiegen ist. Der ÖPNV ist sogar noch stärker gestiegen, um 28%. Es gibt einen drastischen Anstieg von eBikes und auch kleinere Transporte werden nun im großen Stil mit eLastenrädern durchgeführt.

    Mehr darüber im Teil 11 der Serie „Sauber durch die Stadt“ der Zeit.

    In Stuttgart hingegen gibt es jedes Mal wieder einen großen Aufschrei, wenn für eine „Auto-frei“Demo die B14 für zwei Stunden gesperrt wird, oder einmal im Monat die Critical Mass durch die Straßen rollt.

  • Helsinki: Auto-frei bis 2025

    Die finnische Hauptstadt Helsinki hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 Auto-frei zu sein. Sie wollen nicht den Weg von Verboten gehen, sondern positive Anreize für das Leben ohne Auto setzen. Bereits im Herbst 2014 lag der Anteil der privaten PKW-Fahrten bei lediglich 22%.

    Im (englischen) Artikel von 2014 ist zu lesen, dass sie den Anspruch haben, den öffentlichen Nahverkehr innerhalb von nur zehn Jahren so gut zu machen, dass niemand mehr Interesse an einem eigenen PKW haben soll. Auch 2016 konnte man es genauso auf einer anderen Seite lesen. Es gibt auch diesen zweiminütigen Bericht darüber beim ZDF.

  • Pontevedra: Auto-freie Stadt

    Der Bürgermeister der spanische Stadt Pontevedra hat innerhalb des ersten Monats nach seinem Amtsantritt eine Fläche von 30 Hektar in der Innenstadt zu Fußgängerzonen gemacht. Es gibt keine öffentlichen Parkplätze mehr, es ist grundsätzlich maximal Tempo 30. Dieser Bürgermeister wurde bisher noch zwei weitere Male wiedergewählt und die Stadt wächst, im Gegensatz zu allen anderen Städten in dieser Region. Es gibt seit dort Jahren keine Verkehrstoten mehr.

    Der (englische) Artikel darüber wird betitelt mit: „Für mich ist das hier das Paradies!“

    Im Gegensatz dazu wurden 2017 in Stuttgart zehn Menschen durch den Straßenverkehr jäh aus dem Leben gerissen, es gab 286 schwerverletzte und 2269 verletzte Personen. [Quelle ist die Unfallstatistik der Polizei Stuttgart]

  • Graz: Firma Anton Paar belohnt Radfahrer*innen

    Die Firma Anton Paar aus dem österreichischen Graz zahlt ihren Mitarbeiter*innen täglich 1,70€, wenn sie mit dem Fahrrad kommen. Im Gegensatz dazu kostet es 1€ pro Tag, wenn sie ihr Auto ins Firmenparkhaus stellen wollen.

    Sie haben noch ein paar weitere Maßnahmen für nachhaltige Mobilität eingerichtet, wie in diesem Interview dargelegt wird.

  • Rotterdam: temporäre Radabstellplätze

    In der niederländischen Stadt Rotterdam werden temporäre Fahrrad-Abstellplätze auf ihre Akzeptanz getestet. Es fehlt an vielen Stellen an sicheren Radabstellplätzen, aber bevor neue gebaut werden, testet die Stadt zuerst mal, ob an diesen Stellen diese Plätze überhaupt angenommen werden und ob die Bewohner und Geschäfte damit zufrieden sind. Wenn das der Fall ist, wird an der getesteten Stelle dauerhaft ein Fahrrad-Parkplatz eingerichtet.

    Man kann in dem (englischen) Artikel lesen und auf den Bilder auch sehen, dass diese temporären Lösungen zwar nicht besonders schön sind – aber dafür sehr günstig und in kürzester Zeit einzurichten. Damit haben sie auch einen Innovationspreis gewonnen.

    Und hier in Stuttgart wird im Gegensatz dazu schon seit über einem Jahr überlegt, wie man es wohl hinkriegen könnte, seinen sehr stark daran interessierten Bewohner*innen Fahrrad-Garagen bereit zu stellen.

  • Meerssen: Priorität für Radweg

    In der niederländischen Stadt Meerssen wurden die Radschutzstreifen an beiden Seiten einer Straße so konstant breit gemacht, dass es für jede/n offensichtlich ist, wer hier die Priorität hat: Radfahrer*innen. Diese Streifen dürfen von Autos zwar überfahren werden, jedoch nur, wenn sich aktuell kein*e Radfahrer*in darauf befindet.

    Beim Spiegel ist zu lesen, dass damit in Meerssen auf die Spitze getrieben werde, was viele Stadtplaner auch in Deutschland schon längere Zeit fordern: dass die Straße zwischen den Verkehrsteilnehmern neu [und gerechter] verteilt werden muss.