Das Stadtradeln Stuttgart 2025 ist beendet – das Team #SucheSicherenRadweg bleibt weiterhin aktiv
#SucheSicherenRadweg – so heißt das erfolgreiche Stadtradeln-Team mit insgesamt 316 Mitgliedern, das Platz 4 beim Stadtradeln belegt hat.
An vielen Stellen sind dieses Jahr erfreuliche Fortschritte beim Ausbau der Radinfrastrukturzu erkennen: In Bad Cannstatt wurde zwischen Mercedesstraße und Wilhelmsplatz eine Umweltspur für den Bus- und Radverkehr eingerichtet, die Eisenbahn- und Bahnhofstraße wurden zur Fahrradstraße umgewidmet.In den Pfingstferien begannen die Bauarbeiten für einen Radweg in Richtung Fernsehturm.
Trotzdem werden Zufußgehende und Radfahrende aufgrund fehlender Infrastruktur durch anhaltende Verkehrsverstöße von Autofahrenden weiterhin in Gefahr gebracht wie beispielsweise im Schwabtunnel. Schülerinnen und Schüler umliegender Schulen berichten, dass sie auf dem Fahrrad von Autofahrenden genötigt und bedrängt werden. Manch besorgte Eltern verbieten ihren Kindern, den Schwabtunnel mit dem Fahrrad zu benutzen. Auch Berichte von Alltagspendelnden bestätigen dieses Bild. Zwischenzeitlich wurde der Fußweg für Fahrradfahrende freigegeben, weil die Anzahl der Überholverstöße von Autofahrenden trotz des bestehenden Überholverbots und Kontrollen durch die Polizei eklatant hoch bleibt. Ein wiederkehrendes Muster in Stuttgart: Verwaltung und Polizei kapitulieren vor aggressiven Autofahrenden. Fahrradfahrende sollen sich auf dem schmalen Fußweg an den Zufußgehenden vorbeidrängen, um sicher durch den Schwabtunnel zu kommen. Das ist sowohl für Zufußgehende als auch für Radfahrende unzumutbar.
Der Bezirksbeirat West hat die Verwaltung beauftragt zu prüfen,ob eine Umweltspur im Schwabtunnel eingerichtet werden kann. Teile des Bezirksbeirats Süd konnten sich zu einem entsprechenden Prüfauftrag nicht durchringen – sie stellen die Bequemlichkeit der Autofahrenden über das Wohl und die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmenden.
Die Verwaltung wird höchstwahrscheinlich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Schwabtunnel folgende Maßnahmen umsetzen:
Anordnung Tempo 30
Piktogrammketten auf den Fahrbahnen
Der Bezirksbeirat Süd hat darüber hinaus die Durchsetzung des Überholverbotes und die Einrichtung von Rad(schutz)streifen für die Zufahrten zum Schwabtunnel eingefordert. Dies alles wird eine erste leichte Verbesserung der Verkehrssicherheit bringen. Aber es löst nicht das Grundproblem, dass sich viele Autofahrende nicht an die Verkehrsregeln halten und stattdessen das Recht des Stärkeren durchsetzen. Daher gibt es nur eine dauerhafte Lösung: Die Einrichtung der Umweltspur.
Ein Bündnis aus ADFC KV Stuttgart, VCD KV Stuttgart, Naturfreunde Radgruppe Stuttgart, Kidical Mass Stuttgart, Fuss e.V. Ortsgruppe Stuttgart, BUND KV Stuttgart, Greenpeace KV Stuttgart, Kesselbambule und ZWEIRAT fordert die zügige Umsetzung der Umweltspur im Schwabtunnel, Unterstrichen wird dies mit einer Demonstration am Freitag, 04.07.2025. Start ist 17 Uhr am Merlin, Augustenstraße 72, 70178 Stuttgart.
Das Stadtradeln Stuttgart 2025 ist beendet – das Team #SucheSicherenRadweg bleibt weiterhin aktiv
#SucheSicherenRadweg – so heißt das erfolgreiche Stadtradeln-Team mit insgesamt 316 Mitgliedern, das Platz 4 beim Stadtradeln belegt hat. An vielen Stellen sind dieses Jahr erfreuliche Fortschritte beim Ausbau der Radinfrastrukturzu erkennen: In Bad Cannstatt wurde zwischen Mercedesstraße und Wilhelmsplatz eine Umweltspur für den Bus- und Radverkehr eingerichtet, die Eisenbahn- und Bahnhofstraße wurden zur Fahrradstraße umgewidmet.In den Pfingstferien begannen die Bauarbeiten für einen Radweg in Richtung Fernsehturm. Gerade hat der Bezirksbeirat West die Verwaltung beauftragt zu prüfen,ob eine Umweltspur im Schwabtunnel eingerichtet werden kann.
Trotzdem geht auch nach dem Stadtradeln die Suche nach sicherer Radinfrastruktur in Stuttgart weiter. Aktuell beispielsweise entlang der Hauptradroute 1 in Stuttgart-Vaihingen: die Stadtverwaltung hat eine Vorzugsvariante für die Waldburgstraße bereits zwei Mal im Bezirksbeirat Vaihingen vorgestellt. Mit einem Radfahrstreifen bergauf und Fahrrad-Piktogrammen bergab, soll diese Variante dem fließenden Fahrrad-, Bus- und KFZ-Verkehr Vorrang vor dem ruhenden Verkehr einräumen. Bisher konnte sich der Bezirksbeirat Vaihingen nicht auf diese Variante verständigen, sondern hat in einem interfraktionellen Antrag Prüfanträge an die Verwaltung der Stadt Stuttgart gestellt. Stuttgart muss den Ausbau der Radwege dringend beschleunigen, will es die mit dem Radentscheid selbst gesteckten Ziele bis 2030 noch erreichen. Ein Bündnis aus ADFC KV Stuttgart, VCD KV Stuttgart, Naturfreunde Radgruppe Stuttgart und ZWEIRAT fordert die zügige Umsetzung der Hauptradroute 1 in der Waldburgstraße und eine Verbesserung der Situation in der Krehlstraße für den Radverkehr, um so dem Ziel eines fahrradfreundlichen Vaihinger Zentrums näher zu kommen. Unterstrichen wird dies mit einer Demonstration am Samstag, 28.06.2025. Start ist 14 Uhr auf dem Rathausplatz in Vaihingen.
Wieviele Menschen müssen noch sterben oder zu Schaden kommen, bis sich die Verkehrspolitik in Stuttgart ändert? Tempo 30 als erste Maßnahme fordern ADFC, Fuss e.V., Kesselbambule, Kidical Mass, Naturfreunde Radgruppe, VCD und Zweirat Stuttgart.
Vergangenen Freitag, 2. Mai ist ein Autofahrer am Olgaeck in den Z-Übergang hineingefahren und hat dabei mehrere Menschen überfahren. Eine Frau verstarb im Krankenhaus, es gibt mehrere Schwerstverletzte, darunter viele Kinder. Wir möchten den Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl aussprechen.
Schlimm ist, dass dies nicht der einzige tödliche Unfall an der Kreuzung Olgastraße/Charlottenstraße in diesem Jahr war. Bereits am 8. März 2025 ist eine Fußgängerin von einem Klein-LKW-Fahrer angefahren worden und später im Krankenhaus verstorben. Ein dritter tödlicher Unfall an dieser Kreuzung liegt nur wenige Jahre zurück: Am 10. Juli 2021 wurde ein Fußgänger von einem Autofahrer angefahren und ist danach ebenfalls im Krankenhaus verstorben.
Ein Blick in den öffentlichen Unfallatlas zeigt sehr viele weitere Unfälle an dieser Kreuzung in den Jahren 2016 bis 2023. Jährlich passieren hier bis zu sechs Unfälle mit Personenschaden, teils mit Schwerverletzten.
Genau über diese Kreuzung führen die von der Stadt empfohlenen Schulwege zur Jakobschule und zur Galileoschule. Mehrfach haben Eltern diese Stelle bereits als unsicher und gefährlich gemeldet.
Wir halten die Kreuzung für gefährlich und nicht verkehrssicher. Menschen zu Fuß haben nicht genug Platz, Autos fahren zu schnell. Metallgeländer und Blinklichter schützen offensichtlich nicht. Das darf so nicht bleiben!
Wir fordern den Gemeinderat auf, jetzt ernsthaft zu diskutieren, welche Geschwindigkeit Autos in unserer Stadt fahren sollen und wieviel Flächen die Menschen brauchen, die nicht in Autos sitzen. Und wir wünschen uns dringend Tempo 30 als erste Maßnahme. Wir erwarten von der Politik, dass sie unsere Kinder und alle anderen Menschen jetzt endlich schützt.
Für Freitagnachmittag, 9. Mai planen wir eine Demo am Olgaeck, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Gezeichnet (in alphabetischer Reihenfolge): ADFC Stuttgart Fuss e.V. Kesselbambule Kidical Mass Stuttgart Naturfreunde Radgruppe Stuttgart VCD Stuttgart Zweirat Stuttgart
Stuttgart, 28.04.2025 Um auf den schleppenden Radwegeausbau aufmerksam zu machen, haben Zweirat Stuttgart und Kesselbambule gemeinsam das Team #SucheSicherenRadweg gegründet, dem sich alle Radfahrenden in Stuttgart anschließen können.
Das Stadtradeln Stuttgart findet in diesem Jahr vom 5. bis zum 25. Mai statt. Mit dieser Aktion wollen die teilnehmenden Kommunen Radverkehr, Klimaschutz und Lebensqualität fördern – Ziele für die sich mehr und mehr Menschen in Stuttgart tagtäglich einsetzen. Für viele von ihnen ist das Radfahren jedoch nicht nur ein Freizeitsport oder ein zeitlich begrenztes Event, sie nutzen das Rad bereits das ganze Jahr über insbesondere als Fortbewegungsmittel in ihrem Alltag. Um diesen Radfahrenden die Möglichkeit zu bieten, am Stadtradeln teilzunehmen und gleichzeitig auf die Situation aufmerksam zu machen, mit der sie in Stuttgart tagtäglich konfrontiert werden, hat der Zweirat Stuttgart zusammen mit Kesselbambule eine Anregung von Changing Cities e. V. aufgegriffen und ein neues Team beim Stadtradeln gegründet, das für alle Radfahrenden offen ist. Der Name des Teams spiegelt in aller Deutlichkeit den Alltag von Radfahrenden in Stuttgart wider: #SucheSicherenRadweg
Aktuelle Situation für Radfahrende Die Radwegführung in Stuttgart wird immer wieder unterbrochen. Die Radwege enden oft im Nichts und die Radfahrenden sind entweder gezwungen auf Gehwege auszuweichen, die für Radfahrende freigegeben sind: hier entstehen dann Konflikte zwischen Fußgehenden und Radfahrenden. Oder die Radfahrenden müssen sich in den Kfz-Verkehr einfädeln, dabei kommt es oft zu gefährlichen Situationen, weil Kfz-fahrende nicht damit rechnen, dass Radfahrende auf die Fahrbahn wechseln.
Oft sind jedoch gar keine Radwege vorhanden, es werden lediglich sogenannte Schutzstreifen angeboten, die Radfahrende häufig in besonders gefährliche Situationen zwingen: sie müssen rechts genug Abstand von parkenden Kfz halten, um nicht mit sich plötzlich öffnenden Autotüren zu kollidieren, weil Kfz-fahrende nicht auf den Radverkehr achten und werden links gleichzeitig häufig von Kfz-fahrenden ohne den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,5m innerorts überholt. Auch technisch veraltete Infrastruktur, die nicht mehr dem aktuell geltenden Regelwerk entspricht, provoziert an vielen Stellen gefährliche Situationen. Eine Umgestaltung mit dem Ziel, sichere und durchgängige Wege für das Fahrrad – das flächeneffizienteste und oftmals schnellere Verkehrsmittel für Tausende, die in der Stadt unterwegs sind – zu schaffen, scheitert häufig an der Priorisierung von Parkflächen im öffentlichen Raum.
„Wir wollen das ganze Jahr in der Stadt radeln“, sagt Rainer Dobrinkat, einer der ehemaligen Mitinitiatoren des Radentscheids, „nicht nur während der vier Wochen des Stadtradelns. Aber dazu bedarf es auch der richtigen Infrastruktur.“
Ziel des Bürgerbegehrens war ein Bürgerentscheid über elf Forderungen, die den Radverkehr in Stuttgart besser machen sollen. Ein Rechtsgutachten, das die Verwaltung in Auftrag gegeben hatte, empfahl zwar, die Durchführung eines Bürgerentscheids abzulehnen, der Stuttgarter Gemeinderat beschloss jedoch im Februar 2019, die Landeshauptstadt auf der Basis der elf Forderungen des Radentscheids zu einer „echten Fahrradstadt“ zu machen. Dazu soll der Ausbau des Hauptradroutennetzes bis 2030 abgeschlossen sein, neue Radschnellwege und Fahrradstraßen sollen entstehen.
Die „echte Fahrradstadt“ auf dem Prüfstand Einige Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur wurden seitdem umgesetzt. Besonders hervorzuheben sind hier beispielsweise die Radfahrstreifen in der Böblinger Straße in Kaltental, die die Hauptradroute 1 deutlich sicherer und dadurch attraktiver machen. Die Zahlen an der Fahrradzählstelle Böblinger Straße sind seit Bestehen der Radfahrstreifen signifikant gestiegen.
Insgesamt geht der Ausbau der Radinfrastruktur jedoch viel zu langsam voran. Bis 2030 bleiben nicht einmal fünf Jahre, um den Ausbau des Hauptradroutennetzes abzuschließen. Um das Ziel in dieser kurzen Zeit zu erreichen, muss die Stadtverwaltung bereits geplante Maßnahmen jetzt priorisieren und kurzfristig auch Interimslösungen wie auf der Kaltentaler Abfahrt umsetzen anstatt die Radfahrenden immer wieder zu vertrösten.
„Ich wünsche mir, dass ich mit dem Rad überall in Stuttgart zügig und sicher vorankomme“, sagt Anja Wenke, die sich Anfang des Jahres dem Zweirat Stuttgart angeschlossen hat und Mitglied des Teams #SucheSicherenRadweg ist, „aktuell werde ich immer wieder durch Baustellen und plötzlich endende Radwege ausgebremst. Ich sehe mich als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmerin und bin nicht bereit zu akzeptieren, dass ich zugunsten des Kfz-Verkehrs im wahrsten Sinne des Wortes an den Rand gedrängt werde.“
„Doch warum sind wir an diesem Punkt angekommen?“ fragt sich Nisha Toussaint-Teachout von Kesselbambule und erklärt: „Jahrzehnte der konservativen Politik für eine Autostadt haben ihre Spuren hinterlassen, immer den Absatzmarkt für die großen Wagen mit Stern und Pferd im Blick. Es scheint der Stadtverwaltung wichtiger zu sein Profite abzusichern, als demokratische Entscheidungen wie den Radentscheid umzusetzen. Nun sollen erneut die Kratzer im Lack mit der Greenwashing-Kampagne Stadtradeln gekittet werden. Alle Menschen, die mit der Verkehrspolitik der Stadt nicht einverstanden sind, rufen wir auf sich dem Team #SucheSicherenRadweg anzuschließen und so ein Zeichen für eine zukunftsfähige und klimagerechte Mobilität für Alle zu setzen.“
Die Initiatoren Zweirat Stuttgart ist ein Zusammenschluss von Menschen, die in Stuttgart Rad fahren. Sie entwickeln Ideen für den Radverkehr, damit arbeiten sie an einer zeitgemäßen Mobilitätskultur, die auch in der „Autostadt Stuttgart möglich ist. Zweirat Stuttgart verbindet alle, die heute schon aktiv eine Mobilität für die Zukunft unserer Stadt mitgestalten wollen, in der das Radfahren neben dem Fuß- und dem Autoverkehr eine gleichberechtigte Rolle einnimmt. Bekannte Projekte des Zweirats Stuttgart sind die Kidical Mass, der Open Bike Sensor und der Radentscheid. https://zweirat-stuttgart.de/
Kesselbambule wurde 2019 als Aktionsbündnis von Klimaaktivist*innen aus verschiedenen Organisationen, Gruppen und Zusammenhängen ins Leben gerufen. Nach dem Klimacamp 2022 wurde Kesselbambule zu einer selbstständigen Gruppe, die auch im Bündnis mit anderen Klimagruppen Projekte zu Mobilität in Stuttgart organisiert. Jährlich im November findet die Mobilität für Alle – Konferenz zur Vernetzung und Bildung statt. https://kesselbambule.de/
Hintergrund Changing Cities e. V.: Wir sind eine bunte und laute Bewegung für lebenswerte Städte. Wir schaffen Problembewusstsein, fördern Änderungswillen und unterstützen zivilgesellschaftliches Engagement. Unsere kreativen Aktionen inspirieren Menschen dazu, Veränderungen selbst anzustoßen. Wir unterstützen sie darin, sich in vielfältigen Kampagnen und Initiativen einzubringen. Das tun wir auf der Nachbarschaftsebene, im Umfeld von Schulen oder mit Bürgerbegehren. Wir vernetzen lokale Initiativen zu starken, bundesweiten Bewegungen, die gemeinsam noch mehr erreichen. Wir bringen unsere Expertise in den politischen Diskurs ein, um auf landes- und bundespolitischer Ebene die Rahmenbedingungen für die Verkehrswende vor Ort zu schaffen. https://changing-cities.org/
Radentscheid: Radfahren für Alle – auch Kinder und Seniorinnen und Senioren sollen sicher in Stuttgart Rad fahren können. Mit dem Radentscheid soll die Stadt Stuttgart zu einer lebenswerteren Stadt werden. Hinter dem Radentscheid Stuttgart steht ein wachsendes Team von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Stuttgart und Umgebung. Uns verbindet vor allem die Ansicht, dass das Fahrrad eines der praktischsten und günstigsten Verkehrsmittel in der Stadt ist. Gemeinsam arbeiten wir ehrenamtlich an der Planung und Umsetzung des Bürgerbegehrens. https://radentscheid-stuttgart.de/
Das Regierungspräsidium Karlsruhe wurde inzwischen durch das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg beauftragt, die Baulastträgerschaft für den Waldweg zwischen Neuhausen und Schellbronn parallel zur L574 zu übernehmen. Auf diesem Abschnitt der Landstraße war Andreas Mandalka gestorben Das Ziel sei es, den maroden Weg zu sanieren, so Minister Winfried Hermann in der Süddeutschen Zeitung. Allerdings seien vorher noch etliche Fragen und Verantwortlichkeiten zu klären.
Der Minister äußerte sich dazu wie folgt: „Andreas Mandalkas tödlicher Unfall war ein bitterer Anlass und zugleich Anstoß, mit noch einmal verstärktem Engagement die Sicherheit des Radverkehrs zu verbessern. Der Unfall war für uns die bittere Bestätigung: Bei viel befahrenen Landstraßen ist es besser, parallel einen eigenen, guten Weg für das Fahrrad zu haben. Das ist einfach sicherer. Die Menschen erwarten heute nicht nur sichere und bequeme Radwege – sie fordern eine Infrastruktur, die das Fahrrad als echtes und sicheres Alltagsverkehrsmittel unterstützt. Und das fordern sie auch zu Recht.“
Wie wichtig eine Sanierung dieses Weges sei, berichtete eine Teilnehmerin der Gedenkfahrt für Andreas Mandalka am 02.02.2025: „Während der Rückfahrt nach Pforzheim musste ich umkehren, weil ich meinen Rucksack an der Gedenkstätte vergessen hatte. Als ich ihn eingesammelt hatte, war die L574 bereits wieder für den Kfz-Verkehr freigegeben. Da schien es mir zu gefährlich auf der Landstraße zu fahren. Der parallel verlaufende Waldweg ist aber so mit Schlaglöchern und Wurzelaufbrüchen übersät, dass man kaum vorankommt. Der Weg ist in seinem jetzigen Zustand vielleicht für eine kleine, gemütliche Spazierfahrt mit dem Rad tolerierbar, aber nicht, wenn man das Rad im Alltag als Verkehrsmittel nutzt. Gut nachvollziehbar, dass Andreas ihn nicht gewählt hat.“
Am Donnerstag, den 30. Januar 2025, hat ein Bündnis aus mehreren Organisationen mit einer Gedenkveranstaltung an Andreas Mandalka erinnert.
Der 43 Jahre alte Mandalka verstarb vor einem Jahr bei einem schwerwiegenden Verkehrsunfall. Auf seinem Fahrrad wurde er von einem Autofahrer auf einer Landstraße nahe Pforzheim ungebremst erfasst und verstarb noch an der Unfallstelle.
Sein Tod fand bundesweite Aufmerksamkeit, denn Andreas Mandalka engagierte sich für mehr Verkehrssicherheit beim Radfahren. Er forderte mehr Schutz und die Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung durch Polizei und Justiz ein. Dafür wurde er in seinem lokalen Umfeld teilweise angefeindet und bedroht. Unter seinem Pseudonym Natenom teilte er seine Erlebnisse auf seinem Blog und in den sozialen Medien.
Zum Auftakt der Gedenkveranstaltung vor dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg sprach Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg auf Einladung der Organisatoren und wandte sich mit diesen Worten an die Teilnehmer: „Jedes Jahr verlieren rund 50 Menschen in unserem Land ihr Leben bei einem Fahrradunfall. Andreas Mandalka war einer von ihnen. Wir handeln als Land entschlossen und arbeiten wissenschaftlich empfohlene Maßnahmen Schritt für Schritt ab, damit weniger Menschen sterben oder verletzt werden. Der tragische Tod von Andreas Mandalka hat uns schmerzlich bestätigt: An stark befahrenen Landstraßen brauchen wir gute, separate Radwege. Das erhöht die Sicherheit spürbar. Der Tod Mandalkas ist für uns ein weiterer Anstoß, uns noch stärker für die Sicherheit des Radverkehrs einzusetzen. Ich bin froh, dass Menschen das Vermächtnis Andreas Mandalkas für einen sicheren Radverkehr lebendig halten. Auch das trägt zu einem Bewusstsein bei, dass Menschen zu Fuß und auf dem Rad die verletzlichsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Verkehr sind.“
Im Anschluss versammelten sich die Teilnehmer vor dem Ministerium für Justiz Baden-Württemberg, wo sie um 19:20 Uhr – dem Zeitpunkt des Unfalls – an der bundesweiten Schweigeminute für Andreas Mandalka teilnahmen.
„Wir haben für unsere Kundgebung ganz bewusst diese beiden Institutionen, also das Justiz- und das Innenministerium ausgesucht. Sie tragen eine erhebliche Verantwortung, dass Menschen zu Fuß und mit dem Rad im Verkehr geschützt sind.“ sagt Petra Schulz vom VCD-Landesverband Baden-Württemberg. „Menschen brauchen gute und sichere Fuß-und Radnetze für Vertrauen ins Radfahren und zu Fuß gehen. Das Landesverkehrsministerium hat hierfür in den vergangenen Jahren gute Voraussetzungen geschaffen. Aber es braucht auch den Schutz durch Polizei und Justiz. Raser, Drängler und Gefährder haben hierzulande immer noch kaum etwas zu befürchten. Wer im Verkehr andere gefährdet oder bedrängt, muss endlich konsequent gestoppt werden.“
Peter Erben von FUSS e. V. bekräftigte die wichtige Aufgabe, die Polizei und Justiz zukommt: „Wenn Polizei und Straßenverkehrsbehörden die Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung nicht ausreichend betreiben, gefährden sie das Leben der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in sträflicher Weise. Bessere Überwachung, gezieltere Kontrollen und konsequente Sanktionierung von Verstößen gegen die StVO helfen beim Schutz Aller die ohne Motor auf unseren Straßen unterwegs sind.“
Thomas Albrecht vom ADFC Esslingen ergänzte in seiner Ansprache: „Das Recht des Stärkeren, das gibt es nicht, jedenfalls nicht in einem Rechtsstaat. In diesem Land haben wir das Recht auf körperliche Unversehrtheit und die gilt auch im Straßenverkehr. Diesen Schutz fordern wir ein: wir brauchen mehr Schutz! Und wir brauchen mehr Platz fürs Rad.“
Auch VertreterInnen des Innenministeriums Baden-Württemberg und des Justizministeriums Baden-Württemberg waren von den Organisatoren im Vorfeld zu der Veranstaltung eingeladen worden, sind der Einladung aber leider nicht gefolgt.
Hintergrund
Andreas Mandalka engagierte sich für mehr Sicherheit beim Radfahren. Häufig – leider häufig vergeblich – hatte er bei Verstößen gegen die StVO und Gefährdung durch Kfz-Fahrende angemessenes Handeln der Behörden eingefordert. Am 30.01.2024 dann hatte ein damals 77-jähriger Autofahrer Andreas Mandalka nachts auf einer Landstraße in der Nähe von Pforzheim überfahren. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Autofahrer aus Unachtsamkeit ungebremst und mit mehr als 80 km/h den 43-Jährigen von hinten gerammt hat. Auch stellte die Staatsanwaltschaft fest, dass der Radfahrer vorschriftsmäßig mit Licht unterwegs war, darüber hinaus eine Warnweste trug und für andere Verkehrsteilnehmer ausreichend sichtbar war. Inzwischen wurde der Unfallverursacher zu einer Geldstrafe und zwei Monaten Führerscheinentzug verurteilt. Nicht bekannt ist, ob danach eine Prüfung der Fahrtüchtigkeit erfolgt.
Die Initiatoren
Der Zweirat Stuttgart ist ein Zusammenschluss von Menschen, die in Stuttgart Rad fahren. Sie entwickeln Ideen für den Radverkehr, damit arbeiten sie an einer zeitgemäßen Mobilitätskultur, die auch in der „Autostadt Stuttgart möglich ist. Zweirat Stuttgart verbindet alle, die heute schon aktiv eine Mobilität für die Zukunft unserer Stadt mitgestalten wollen, in der das Radfahren neben dem Fuß- und dem Autoverkehr eine gleichberechtigte Rolle einnimmt. Bekannte Projekte des Zweirats Stuttgart sind die Kidical Mass, der Open Bike Sensor und der Radentscheid.
ADFC Kreisverbände Stuttgart & Esslingen Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. (ADFC) vertritt bundesweit die Interessen der Alltags- und FreizeitradlerInnen. Der Verein hat mehr als 240.000 Mitglieder aller Altersstufen, davon mehr als 29.000 in Baden-Württemberg. Etwa 1.000 Aktive in etwa 50 Kreis- und Ortsverbänden im Land setzen sich ehrenamtlich im ADFC Baden-Württemberg ein.
Der VCD-Landesverband Baden-Württemberg e.V. ist mit seinen über 12.000 Mitgliedern einer der größten Landesverbände des Verkehrsclubs Deutschland e.V. Er begleitet seit Jahren die Verkehrspolitik im Ländle und engagiert sich für gute Mobilität innerhalb der planetaren Grenzen.
FUSS e.V. Stuttgart Der FUSS e.V., Fachverband Fußverkehr Deutschland, ist eine Interessenvertretung von Fußgängern in Deutschland. Er ist ein Verkehrsclub, der sich sein 1985 dafür einsetzt, das Zufußgehen sicherer, gesünder, angenehmer und attraktiver zu machen und den Umweltverbund in Stadt und Land zu stärken.
Am 3. Juni, dem Weltfahrradtag, demonstrieren bundesweit in mehr als 28 Städten und Gemeinden Menschen für eine bessere und sichere Fuß-und Fahrradinfrastruktur. Während Nahmobilität im letzten Jahr immens an Bedeutung gewonnen hat und die Fahrradbranche boomt, ist auf den Stuttgarter Straßen bisher kaum etwas davon angekommen. Der Radentscheid Stuttgart fordert ein zügiges Umdenken. Wir befreien für einen Tag die Wilhelmsbrücke in Bad Cannstatt vom Autoverkehr für zu Fuß Gehende und den Radverkehr. Denn die Rückgabe von Verkehrsflächen an den Fuß-und Radverkehr ist längst demokratischer Wille, aber die Stadtverwaltung möchte lieber wieder und wieder prüfen, statt in die Umsetzung zu gehen.
Seit über zwei Jahren nun gibt es in Stuttgart eine stabile Mehrheit für die Förderung des Radverkehrs. Die Freigabe der Wilhelmsbrücke für den Fuß-und Radverkehr wurde im Juni 2018 zwar vom Gemeinderat beschlossen, im Anschluss aber von der Stadtverwaltung nicht weiterverfolgt. Erst im April 2021 erinnerte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt an die Beschlusslage und dass die Öffnung der Wilhelmsbrücke für den Fuß-und Radverkehr in die Begleitmaßnahmen zum Rosensteintunnel aufzunehmen.
Über den Neckar existiert oft gar keine Infrastruktur für den Radverkehr. Seit kurzem gibt es eine Fuß-und Fahrradbrücke, doch die endet im B10-Nirvana. Umso besser, dass der Gemeinderat und der Bezirksbeirat Bad Cannstatt auf die Freigabe der Wilhelmsbrücke für den Fuß-und Rad-verkehr drängen. Die Brücke verbindet die Neckarvorstadt mit der Altstadt Bad Cannstatt, wird aber noch zu großen Teilen vom Autoverkehr besetzt. Für alle anderen bleibt nur der konfliktreiche, schmale Seitenraum.
“Der Rosensteintunnel sollte den Verkehr beruhigen und Flächen vom Autoverkehr befreien. Nun lassen die Planungen nicht nur die Kosten explodieren, sondern auch den Autoverkehr. Das aber führt die Bürgermeister Thürnau, Pätzold und Dr. Maier nicht etwa zu Überlegungen, wie sie den dringend benötigten Platz für den Rad-und Fußverkehr schaffen, sondern sie wollen noch einmal prüfen, ob der Autoverkehr eine Öffnung der Wilhelmsbrücke überhaupt zulasse.” moniert Thijs Lucas, Verkehrsexperte vom Radentscheid Stuttgart. Und weiter: “Es kann nicht sein, dass die Stadtverwaltung immer wieder Beschlüsse des Gemeinderats in Frage stellt. Sie muss endlich so handeln und die Stadt so gestalten, wie es der Gemeinderat fordert. Das ist seit vielen Jahren mehr Platz für den Fuß-und Radverkehr.
”Mit der Planung des Rosensteintunnels 2012 wurden 22 Begleitmaßnahmen beschlossen, die den Anwohner*innen sowie dem Fuß-und Radverkehr zu Gute kommen sollten. Die Altstadt von Bad Cannstatt mit ihrem Fachwerk und den kleinen Gassen verdient eine Aufwertung und das geht vor allem über die Anbindung mit attraktiven Fuß-und Radwegen über den Neckar. Nicht zu vergessen die Chancen, die sich für die Bewohnerinnen und Bewohner der Neckarvorstadt ergeben. Die Stadtverwaltung sollte deshalb nicht mit unnötig langen Verkehrszählungen die Begleitmaßnahmen verzögern, sondern möglichst schnell in die Umsetzung gehen. Dazu zählt die schnelle Öffnung der Wilhelmsbrücke für den Fuß-und Radverkehr, sowie eine vom Autoverkehr geschützte Pop Up Bike Lane mit provisorischer Trennung auf der Schönestraße.
Statt wieder nur Autoverkehr zu zählen, sollte die Stadtverwaltung die Potenziale für den Fuß-und Radverkehr erfassen und umsetzen. Ein paar Meter weiter auf der König-Karls-Brücke zeigen die Verkehrszählungen einen Anstieg des Radverkehrs um 25% allein in 2020. Dort gibt es einen Radweg. Bisher sind in folgenden Städten weitere Aktionen unter #popupweltfahrradtag geplant:
Bergisch Gladbach, Berlin, Bochum, Esslingen, Flörsheim, Frankfurt a. M., Freiburg, Karlsruhe, Kassel, Koblenz, Köln, Leipzig, Lüneburg, Mannheim, Marl, Mönchengladbach, Nürtingen, Osnabrück, Regensburg, Stuttgart, Wiesbaden, Wuppertal, Weimar. Aufgrund von Terminüberschneidungen finden bzw. fanden in Schwerin, Rostock, Lübeck und Freising Aktionen kurz vor oder kurz nach dem 3. Juni statt.
Weiterführende Infos zum Aktionstag des BundesRad, dem Bündnis der Radentscheide:
Sehr geehrte Frau Kienzle, sehr geehrte Herren Schreier, Rockenbauch und Körner,
gemeinsam haben Sie in einem erfolgreichen Wahlkampf bewiesen, dass 56% der Wählerinnen und Wähler für die Verkehrswende stehen, dass Sie Fortschritte bei sozialen Fragen wollen und dass Stuttgart eine Stadt werden soll, die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit als ein gemeinsames Ziel fördert. Sie alle haben sich für die Umsetzung der Radentscheidziele ausgesprochen und gemeinsam wirkungsvolle Ansätze aufgezeigt, wie Sie diese Ziele erreichen können. Stuttgart braucht eine starke und innovative Führung, die fähig ist, über die Parteipolitik hinaus die Menschen unserer Stadt zu vereinen und dem demokratischen Willen der Bevölkerung zur Umsetzung zu verhelfen.
Wir appellieren daher an Sie: Bitte finden Sie sich mit der gebotenen Ruhe und Besonnenheit ergebnisoffen zusammen, bringen Sie ihre unterschiedlichen Ansätze zu gemeinsamer Stärke zusammen und zeigen Sie gemeinsam Stuttgart einen Weg auf, der die Stadt und ihre Bürger:innen zusammen in die Zukunft führen kann.
Die Bürgerschaft hat am Sonntag kundgetan, dass sie nur zu einem knappen Drittel hinter der autogerechten Stadt steht. Die Mehrheit Stuttgarts will die Verkehrswende und braucht dafür eine Führung, die die Qualitäten der vier öko-sozialen Kandidat:innen vereint und möglichst alle Stimmen aus diesem Spektrum bündeln kann. Wir erwarten, dass Sie sich auf diese Gemeinsamkeit besinnen und noch vor dem zweiten Wahlgang der Bürgerschaft zeigen, wer für die Ambitionen der Menschen unserer Stadt steht. Sie alle haben dazu das Potenzial, nutzen Sie es, um eine gemeinsame Kandidatin oder einen gemeinsamen Kandidaten für das Amt des oder der Oberbürgermeister:in zu stärken. Nur so tragen Sie dazu bei, dass Stuttgart Mobilität auch für die ungeschützten Verkehrsteilnehmer:innen sicher und einfach ermöglicht.
Am letzten Sonntag im Juli war es wieder soweit: die Kinder haben sich zumindest für eine Stunde die Straßen von Stuttgart zurückerobert. Unser Orga-Team der Kidical Mass war baff, wie viele mitgefahren sind, wir sind mit dem Zählen kaum hinterhergekommen. Am Ende sind mehr als 270 kleine und große Radler:innen bei Sonnenschein und guter Musik durch die Stuttgarter Innenstadt geradelt. Das habt ihr klasse gemacht!!
Heute haben sich die Kinder die Straßen von Stuttgart erobert: auf dem Rad, mit Musik und strahlender Sonne! Ihr habt das klasse gemacht!! Und Dank an Toni Komisch, die @PP_Stuttgart und alle fleißigen Helfer:innen 🥰🌞🌈🚲 #KidicalMasspic.twitter.com/Ni7BEhmXnq
— Kidical Mass Stuttgart (@KidicalMass_S) July 26, 2020
An dieser Stelle besten Dank an die Polizei Stuttgart, die unsere Tour umsichtig und sicher begleitet. Auch herzlichen Dank an die vielen fleißigen Helfer:innen, die daran mitwirken, die Ausfahrt zu organisieren. Und natürlich auch vielen Dank an Toni Komisch für die wunderbare musikalische Begleitung dieser Tour!
Wir rollen auch in den Ferien weiter. Zückt den Terminkalender: Die nächste Ausfahrt findet am Sonntag, den 16. August 2020 ab 15 Uhr statt. Startplatz ist wie immer die Kirche am Feuersee. Wenn ihr euch wünscht, dass die Tour einmal durch euren Stadtteil fährt, dann schreibt uns eine Mail: kidicalmass ( at ) zweirat-stuttgart.de
Am 21.06.2020 fand in Stuttgart wieder eine Kidical Mass statt. (Foto: Julian Rettig)
Lange haben wir auf sie warten müssen. Umso größer war die Freude, dass die erste Ausfahrt der Kidical Mass 2020 endlich stattfinden konnte. Rund 250 Kinder und Eltern sind am 21. Juni 2020 bei lachender Sonne durch die Stuttgarter Innenstadt geradelt.
Die Tour führte vom Startpunkt vor der Johanneskirche am Feuersee zunächst über die beiden neuen Pop-up-Bike-Lanes in der Theodor-Heuss- und Holzgartenstraße. Für viele kam das Highlight danach mit der jauchzenden Abfahrt in den Planie-Tunnel. Die rund 5-Kilometer lange Tour endete diesmal nach einer knappe Stunde Fahrtzeit am Karlsplatz.
Am Startpunkt Feuersee (Foto: Reinhard Otter)
Kidical Mass in der Holzgartenstraße
Bei dieser ersten Ausfahrt nach dem Ausbruch von COVID-19 stand der Gesundheitsschutz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an erster Stelle. In Absprache mit dem Amt für öffentliche Ordnung haben wir ein Hygienekonzept entwickelt, das u.a. großzügige Flächen am Start- und Zielplatz sowie ausreichenden Sicherheitsabstand vorsieht.
Neben dem Spaß für die Kinder wollen wir mit der Tour darauf aufmerksam machen, dass gerade Kinder auf eine bessere Radinfrastruktur angewiesen sind. Deshalb müssen Kinderbelange in der Verkehrsplanung viel stärker als bisher berücksichtigt werden. Farbe alleine reicht nicht, erst der bauliche Schutz und wirksame Kontrollen sorgen für sichere und freie Wege.
Die Veranstaltung wird vom Zweirat Stuttgart, dem Radentscheid Stuttgart und dem ADFC Stuttgart organisiert. Ob die nächste Kidical Mass wie geplant am Sonntag, den 26. Juli 2020 stattfinden kann, wird von den Umständen abhängen und sich Anfang Juli entscheiden.
Die Friedrichstraße war für kurze Zeit den Radlern vorbehalten (Foto: Reinhard Otter)
Die KIDICAL MASS setzt sich für kinderfreundliche und lebenswerte Städte ein. Wir wollen, dass sich auch Kinder sicher und selbständig mit dem Fahrrad in unseren Städten bewegen können. Unter dem Motto „Platz da für die nächste Generation!“, bei dem bundesweit mehr als 60 Städte mitmachen, erobern wir einmal im Monat die Straßen Stuttgarts. Der Kinderkanal hat uns im letzten Jahr gefilmt und verschiedene Zeitungen haben über uns geschrieben. Außerdem haben wir eine Übersicht unserer vergangenen Ausfahrten archiviert.