Vor recht genau einem Jahr haben wir etwas konkreter angefangen, uns um die geplanten Fahrrad-Garagen in der Stadt Stuttgart zu kümmern. Wir sammelten hunderte von Adressen, um die geplanten „Fünfer-Gruppen“ zusammen zu bekommen und kartierten sie; diese Gruppen wurden von der Stadt Stuttgart angepeilt, um solche gemeinsam genutzten Fahrrad-Garagen zu beantragen.
Alle Details darüber gibt es im Blogbeitrag vom letzten Oktober.
Seitdem hat OB Kuhn jedoch noch die „echte Fahrradstadt“ ausgerufen und der Gemeinderat hat auch einen Zielbeschluss dazu verfasst. Inzwischen hat die Stadt in einem Radforum mal kurz über diese geplanten Garagen gesprochen. Leider gibt es bis heute keine Details darüber, wie das Konzept konkret umgesetzt werden könnte/soll.
Mehr Informationen liegen uns aktuell auch nicht vor.
Genau dieses Konzept wurde bereits anderswo so oder ähnlich umgesetzt, beispielhaft seien mal diese Städte genannt:
- in Oslo konnte man sich bis zum 28.6. dieses Jahres bewerben und jetzt werden dort verschiedenen Konzepte umgesetzt
- in Dortmund läuft es auch schon, hier gibt es mehr Infos dazu
- in Frankfurt ebenfalls, wie hier zu lesen ist
- in London auch, wie dieser Tweet zeigt
- auch aus Brüssel sind solche Tweets bekannt, hier werden die Garagen offenbar leider auf den Gehwegen gebaut
Andere Städte bauen gleich riesige Parkhäuser für Fahrräder, wie z.B. Utrecht oder Karlsruhe.
Wieder andere schaffen wenigstens durch Poller auf den Parkflächen Platz für Fahrradparkplätze, wie es beispielhaft hier in Lyon zu sehen ist.
Stuttgart hat bis jetzt lediglich zwei mal zwei Bügel für Lastenräder (hier zwei Bilder) und einen kleinen Fahrrad-Parkplatz vor dem Cafe Babel. Und hier und da mal noch ein paar Radbügel auf Gehwegen und in Fußgängerzonen. Also nichts, was dem Anspruch einer Fahrradstadt gerecht wird.
Kommentare
Eine Antwort zu „Status: Fahrrad-Garagen“
[…] Zu den angesprochenen, angeblich rechtlichen Problemen: 1. gibt es alleine im Stuttgarter Westen etwa 9.500 Parkplätze (Untersuchung dazu). Hiervon nun ganze zehn Parkplätze für solche Fahrradgaragen umzuwidmen, sollte doch absolut kein Problem sein. Erst recht nicht in einer Stadt, die zumindest irgendwie probiert den Eindruck zu vermitteln, eine „echte Fahrradstadt“ (Quelle dazu) sein zu wollen. 2. habe ich in Leipzig gelernt, wie sie Fahrradbügel auf die Straße/Parkplätze bringen konnten. Sie haben die weißen Straßenbegrenzungslinien einfach um diese Fahrradparkplätze gezogen. Somit waren sie nicht mehr Teil der Straße, sondern man konnte damit alles andere anstellen. Es gibt also kreative Lösungen, wenn man etwas umsetzen will. Während anderswo Lösungen suchen, hat man in Stuttgart immer wieder den Eindruck, dass hier mit viel Aufwand immer wieder nur Ausreden gesucht werden. 3. gibt es diverse Städte in Europa und auch in Deutschland, die es schon geschafft (oder soll man schreiben „gewollt“) haben, sichere Fahrradstellplätze für die Anwohner:innen bereitzustellen, siehe hier. […]